Dieser Wirt kämpft bei Facebook um seine Existenz

Von Caroline Staude
Chemnitz - Es ist ein Hilferuf, den so noch kein Chemnitzer Gastronom öffentlich gemacht hat.
„Liebe Chemnitzer, jammern wollen wir nicht, aber wenn Ihr es verpasst, geht euch wieder ein gastronomisches Kleinod in Chemnitz verloren“, schreibt Gastronom André Donath (50) auf Facebook.
In seinem erst 2014 eröffneten Lokal „Central“ (ehemals „Don“) musste er bereits drei Angestellte entlassen: „Hier kommen einfach zu wenig Leute hin.“
Er habe mit seinem Geschäftsführer lange überlegt, ob der Weg über Facebook der richtige sei.
„Aber wir haben uns dann dazu entschlossen, offensiv vorzugehen. Hinterher kann jeder jammern“, so Donath.

Die Ecke hinter dem Rathaus in der Inneren Klosterstraße sei wunderschön. „Aber stadtplanerisch wurde ein Fehler gemacht. Es fehlt ein Besuchermagnet, der Leute hierher lockt, die sich dann in den Cafés und Restaurants niederlassen.“
Donath will das kulinarische Angebot nun breiter aufstellen. „Wir haben liebe, nette Stammgäste, aber das ist unter dem Strich einfach zu wenig.“
Der Gastronom will den Facebookaufruf als Weckruf verstanden sehen. „Wenn der Jakobikirchplatz nicht belebt wird, kann hier kein Gastronom überleben.“
Über die Schließung des Lokals will Donath zwar noch nicht nachdenken. „Aber das wäre irgendwann die Konsequenz, wenn sich am Besucherstrom nichts ändert.“

Fotos: Uwe Meinhold, Heinz Patzig, Peter Zschage