Innenminister verbietet Neonazi-Gruppe "Weisse Wölfe Terrorcrew"

Berlin - Wichtiger Schlag gegen die rechte Szene: Am Mittwoch ließ Bundesinnenminister Thomas de Maizière (62, CDU) den als rechtsextremistisch eingestuften Verein "Weisse Wölfe Terrorcrew" verbieten.
Seit den Morgenstunden laufen in zehn Bundesländern entsprechende Durchsuchungs- und Beschlagnahmungsmaßnahmen gegen führende Mitglieder.
Wie Spiegel Online berichtet, stünde der Verein "nach Zweck und Tätigkeit den Strafgesetzen zuwider" - so die Formulierung in der Verbotsverfügung.
Weitere Informationen sollen im Laufe des Tages folgen.
Ursprünglich entstand der Verein als Fangruppe der rechten Band "Weisse Wölfe".
UPDATE 14:30 Uhr: In Sachsen wurde auch im vogtländischen Treuen eine Wohnung durchsucht. Innenminister Markus Ulbig unterstreicht die Notwendigkeit des Verbots: „Denen, die unter dem Dach unserer demokratischen Gesellschaft Menschenverachtung und Fremdenfeindlichkeit propagieren, müssen wir mit Entschlossenheit begegnen. Dieses Verbot ist ein klares Signal gegen Rechts.“
UPDATE 13:30 Uhr: Wie Thomas de Maizière mitteilte, wurden die Durchsuchungen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen sowie Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen durchgeführt.
Dabei wurden auch Wurfsterne, eine Armbrust und Kleinkaliberwaffen gefunden. Insgesamt standen 15 Objekte und 16 Personen im Visier der Ermittlungen.
"Dieser Verein ist eine Vereinigung von Neonazis, die offen und aggressiv Hetze betreiben gegen unseren Staat, gegen unsere Gesellschaft, gegen politisch Andersdenkende, gegen Migranten, auch gegen Polizisten", sagte der Minister.
"Dieser Verein bekennt sich offen zu den Werten des Nationalsozialismus und möchte eine Diktatur nach diesem Vorbild errichten. Dieses Ziel soll mit allen Mitteln durchgesetzt werden."
Fotos: imago/Christian Ditsch (1), imago/stock[&]people (1)