Jane aus Leipzig gibt ihren Lampen Namen und verkauft sie in die ganze Welt
Von Thomas Gillmeister
Leipzig - Sie ist ein Kind der Neunziger und liebt die Siebziger: Designerin Jane Heymann (25) lässt sich von Formen und Farben inspirieren und passt sie dem Zeitgeist an. Ihre Idee: Die Leipzigerin webt Lampenschirme. Die Unikate sind inzwischen in aller Welt gefragt.
Hängelampen als echter Hingucker im Schaufenster: Jane wollte nicht allein daheim im stillen Kämmerlein sitzen. Und so designt sie nun mit Blick auf vorbeigehende Passanten und lärmende Straßenbahnen aus einem umgebauten Ladengeschäft in Leipzig-Lindenau Lampen.
Es ist keine Massenware, es sind alles Einzelstücke. "Da ich nachhaltig fertigen möchte, kam Kunststoff nie infrage. In den Siebzigern wurden meistens dicke Kunststofffäden verwendet", erzählt Jane. Sie suchte danach und stieß auf eine italienische Modefirma, von der sie farbenfreudiges Baumwollgarn bezieht. Mit dem umgarnt sie in aufwendiger Handarbeit Lampenschirme.
Bei den Farbkombinationen lässt sie sich auch von den bunten Siebzigern beeinflussen. So bestellte ein Rotterdamer Designstudio kürzlich eine Sonderanfertigung: eine Ufo-Leuchte mit 70 Zentimeter Durchmesser. 2 300 Euro kostet der Lichttraum.
Manchmal bekommt sie Fotos geschickt, wie ihre Lampen in eine Wohnung integriert wurden. "Das ist so ein schönes Gefühl, wenn ich sehe, dass die Lampen, die übrigens alle einen Namen haben, in einem Loft in New York oder Los Angeles hängen", schwärmt die Kreative. Aufträge kommen überwiegend übers Internet aus dem Ausland. "Aber meine Lampen sind auch in einem Restaurant in Bielefeld zu sehen", verrät sie und könnte sich gut vorstellen, auch einmal eine Bar in Leipzig ins richtige Licht zu setzen.
