Gib Küsschen! Kamele fühlen sich in Sachsen pudelwohl

Gestüts-Chefin Daniela Hildebrandt mit ihren Wüstenschiffen - Dromedar und Trampeltier.
Gestüts-Chefin Daniela Hildebrandt mit ihren Wüstenschiffen - Dromedar und Trampeltier.

Von Katrin Richter

Schellenberg/Dahlen - Kamele in der heißen Wüstensonne - solche Bilder kennt wohl jeder. Aber Wüstenschiffe im Schnee, mitten in Sachsen? Und ob: Mittlerweile fühlen sich die Exoten an zwei Orten im Freistaat heimisch.

Fünf Kamele besitzen Gaston Pache und seine Lebensgefährtin Daniela Hildebrandt aus Schellenberg. Seit über 17 Jahren züchten die beiden Trampeltiere und Dromedare auf einem Gestüt im Schatten der Augustusburg.

„Die Tiere leben ursprünglich im südlichen Sibirien, der Mongolei und Kasachstan. Eine solche Witterung ist für sie also keine Seltenheit“, erklärt der Wüstenschiff-Kapitän.

Gegen Kälte sind die Kamele bestens gerüstet, sie fühlen sich in der weißen Pracht pudelwohl. Die Trampeltiere haben schließlich in jedweder Hinsicht ein dickes Fell.

Daniela Hildebrandt findet die einjährige Dromedar-Dame Majola einfach zum Knutschen
Daniela Hildebrandt findet die einjährige Dromedar-Dame Majola einfach zum Knutschen

Anfang der 1990er-Jahre kam Pache während einer Geschäftsreise erstmals mit den Tieren aus Tausendundeiner Nacht in Berührung.

„Seitdem spukte mir der Gedanke durch den Kopf, ein Gestüt in Sachsen zu eröffnen“, sagt er. Nach und nach wurden die Tiere nach Deutschland importiert.

Mittlerweile haben auch Affen, Pferde und Afrikanische Riesenschildkröten ein Zuhause in Schellenberg gefunden.

Mit den Wüstentieren nimmt das Paar an Kamelrennen teil, macht Shows bei Hochzeiten oder arabische Feste. Im Ort wundert sich niemand mehr über die tierischen Exoten.

Eine außergewöhnliche Attraktion schwebte auch Thomas Engert aus Schmannewitz bei Dahlen vor.

Zwei Kamele im Schnee: Kamelfohlen Majola (1 Jahr, links) ist fast schon so groß wie ihre Mutter Maja.
Zwei Kamele im Schnee: Kamelfohlen Majola (1 Jahr, links) ist fast schon so groß wie ihre Mutter Maja.

Durchreisende glauben beim Anblick seiner weidenden Kamele wohl an eine Fata Morgana, treten fassungslos auf die Bremse.

„Quietschende Reifen höre ich jedenfalls oft“, erzählt Engert lachend.

Sechs Jahre sind seine beiden Trampeltier-Männchen Gobi und Schamo alt - die meistfotografierten Motive im Ort.

Immer sonntags wird Kamelreiten angeboten, hauptsächlich an trockenen und weniger kalten Tagen.kri

Kamelreiten in Schellenberg auf Vorbestellung: 0172/79 34 959

Fotos: Kristin Schmidt

Titelfoto: Import