Plante ein mutmaßlicher Automaten-Dieb auch Mord?
Prozessauftakt: 25-Jähriger Mann soll 2016 in Kassel versucht haben, zwei Zeugen mit Lkw zu überfahren
Lüneburg/Kassel - Unter anderem wegen eines Mordversuchs steht ein mutmaßlicher Geldautomatendieb vom Dienstag (9.30 Uhr) an vor dem Landgericht im niedersächsischen Lüneburg.

Der 25-Jährige soll laut Anklage in Kassel versucht haben, zwei Zeugen mit einem Lastwagen zu überfahren (TAG24 berichtete). Außerdem wird dem Mann schwerer Bandendiebstahl in vierzehn Fällen vorgeworfen, fünf Mal soll es nach Angaben des Gerichts beim Versuch geblieben sein.
Laut Anklage soll sich der 25-Jährige einer Bande angeschlossen haben, die Geldautomaten in Banken und Sparkassen mit zuvor gestohlenen Autos aus der Verankerung riss. Im Dezember 2016 hätten sich zwei Zeugen dabei in Kassel nur mit einem Sprung zur Seite retten können, als ein Laster mit rund 60 Stundenkilometern auf sie zugefahren sei.
Am Steuer hat damals nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft der Angeklagte gesessen, er soll den Tod der beiden billigend in Kauf genommen haben. Dem 25-Jährigen wird vorgeworfen, am Diebstahl von insgesamt acht Fahrzeugen und einem Automaten samt Bargeld in Höhe von rund 25.000 Euro beteiligt gewesen zu sein.
Bei fünf weiteren beabsichtigten Automatendiebstählen scheiterten die Täter. Es entstand jedoch ein Sachschaden von mehr als 170.000 Euro. Bis zum 27. April sind zehn Verhandlungstermine angesetzt.
Update 15.39 Uhr: Mit einem Teilgeständnis hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Geldautomatendieb am Landgericht Lüneburg begonnen, der sich auch wegen versuchten Mordes verantworten muss. Der 25-Jährige habe die ihm vorgeworfenen Taten teilweise eingeräumt, teilte ein Gerichtssprecher am Dienstag mit.
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