Erst mit Glück, dann mit Geschick: Cacutalua schießt FCE zum Punkt
FC Erzgebirge Aue schafft bei Holstein Kiel am Samstag ein Unentschieden

Kiel - Erst mit viel Glück, dann umso mehr mit Geschick: Der FC Erzgebirge hat beim Tabellendritten in Kiel verdient einen Punkt geholt.
Vor 9702 Zuschauern hieß es nach 90 packenden, aber auch kuriosen Minuten 2:2 (2:2). Mann des Tages aus "Veilchen"-Sicht war Malcolm Cacutalua, der beide Treffer erzielte.
Was für eine völlig verrückte erste Hälfte! Aue hatte 36 Minuten nichts, aber auch überhaupt gar nichts zu bestellen, präsentierte sich unterirdisch.
Kiel hatte alles fest im Griff führte durch Tore von Marvin Duksch (12.) und Dominick Drexler (25.) mit 2:0. Ihre Treffer hatten sich beide gegenseitig aufgelegt. Es hatte sich noch nicht bis ins Erzgebirge herumgesprochen, dass beide vor dem Spiel 20 der 41 Holstein-Tore erzielten. So frei steht das Duo nicht mal unter der Dusche.
Bis hier hin: ein peinlicher Auer Auftritt.

Aber dann: Nach einer Ecke von Christian Tiffert köpfte Ridge Munsy, der just beim 0:1 für den verletzten Sören Bertram kam. Kiels Keeper Kenneth Kronholm holte die Kugel im Fünfmeterraum aus der Luft, hatte beide Hände am Ball. Malcolm Cacutalua (36.) setzte nach, sprang in den Keeper.
Das Leder fiel herunter, Cacutalua schob vorsichtshalber mal ein, man weiß ja nie. Und siehe da. Der Treffer zählte - eine krasse Fehlentscheidung. Aber es stand plötzlich 1:2 und noch plötzlicher 2:2. Tiffert schlug 100 Sekunden später einen Freistoß aus dem Mittelkreis in den Strafraum und da war wieder dieser Cacutalua, köpfte aus 15 Metern (!) ein - zwei Tore aus dem Nichts.
Ab diesem Moment hatte der FCE ein völlig andere Körpersprache. Laufbereitschaft, Kampf, Biss, Leidenschaft - alles war jetzt da. Und auch gute Chancen: Munsy prüfte aus 16 Metern Kronholm (49.), Dimitrij Nazarov (53.) verpasste in der Mitte eine Hereingabe von Pascal Köpke nur um eine Schuhspitze, eine Dropkick-Abnahme von Dominik Wydra (56.) aus 25 Metern sauste nur um einen Hauch am Pfosten vorbei. Das 3:2 lag in der Luft.
Jetzt waren es die Hausherren, die wenig zu bestellen hatten. Erst Duksch (68.) mit einem Freistoß, der die Latte streifte, weckte seine Kieler wieder.
Von da an war es eine starke Partie, weil sich beide nicht mit dem Punkt zufrieden gaben. Es ging hin und her, Holstein als auch der FCE hatte noch gute Möglichkeiten.
Fotos: Picture Point/S. Sonntag