Klima-Gruppen fordern Unterbringung von Flüchtenden in Dörfern rundum Tagebau Garzweiler

Essen/Lützrath – In einem offenen Brief haben Klima-Aktivisten die Unterbringung von Geflüchteten in den Dörfern am Tagebau Garzweiler II gefordert.

Das Örtchen Keyenberg ist eines der Dörfer, die leer stehen.
Das Örtchen Keyenberg ist eines der Dörfer, die leer stehen.  © Henning Kaiser/dpa

Mit einem entsprechenden Vorschlag sind Klimagruppen und lokale Initiativen am Mittwoch an die schwarz-gelbe Landesregierung in Nordrhein-Westfalen, Kommunen und RWE als Betreiber des Braunkohle-Tagebaus herangetreten.

In den Dörfern stünden "hunderte Wohnungen und Häuser in gutem Zustand frei, die Schutzsuchenden zeitnah zur Verfügung gestellt werden könnten", heißt es in dem Schreiben. In Einzelfällen habe dies auch früher schon gut funktioniert.

So seien im Vorjahr nach der verheerenden Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz und NRW Menschen aus den betroffenen Gebieten in leerstehenden Häusern untergebracht worden.

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Es sei ein guter Ansatz, dass bereits einzelne freie Räumlichkeiten im Dorf Keyenberg für Flüchtlinge aus der Ukraine bewohnbar gemacht worden seien.

Dies müsse nun in großem Ausmaß und schnell für eine maximale Anzahl von Geflüchteten geschehen.

Aktivisten sammeln Unterschriften

Der große Tagebau Garzweiler erhitzt seit Jahren die Gemüter und vertrieb viele Anwohner.
Der große Tagebau Garzweiler erhitzt seit Jahren die Gemüter und vertrieb viele Anwohner.  © Federico Gambarini/dpa

"In Anbetracht der humanitären Katastrophen des Krieges in der Ukraine und in Syrien, der Situation in Afghanistan, der ungerechten globalen Verteilung des Wohlstands und der Effekte der Klimakatastrophe" bestehe hoher Handlungsbedarf, schrieben die Initiatoren.

Es bedürfe lediglich eines Wiederanschlusses an das Strom- Wasser- und Abwassernetz. Zudem müssten die Wohnorte eine Grundausstattung für die nötigsten Bedürfnisse erhalten.

Das Schreiben wurde unter anderem vom Bündnis "Alle Dörfer bleiben", den Initiativen "Lützerath Lebt" und "RWE Tribunal", Fridays for Future Deutschland sowie der Klima-Aktivistin Carola Rackete unterzeichnet.

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Auch eine entsprechende Online-Petition wurde gestartet.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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