Experte sicher: Das ist unser Allheilmittel im Kampf gegen den Klimawandel

Hamburg - Seit Jahren setzt sich der Energie- und Umwelttechniker Heiko von Tschischwitz (54) für den Klimaschutz ein.

Der Energie-Experte Heiko von Tschischwitz (54) stellte auf dem Reeperbahn-Festival seinen Roman "Die Welt kippt" vor.
Der Energie-Experte Heiko von Tschischwitz (54) stellte auf dem Reeperbahn-Festival seinen Roman "Die Welt kippt" vor.  © TAG24

Im Rahmen des Reeperbahn-Festivals in Hamburg stellte er am Mittwochabend seinen Debütroman "Die Welt kippt" vor und TAG24 war für Euch dabei.

In der Erzählung thematisiert Tschischwitz die Unfähigkeit der Menschen, die aktuelle Klimakrise zu meistern. "Mit diesem Roman versuche ich, all diejenigen Menschen zu erreichen, die den Klimawandel bisher nicht so recht an sich herangelassen haben. Davon gibt es nämlich noch erstaunlich viele", so der "Ökomanager des Jahres".

Er hoffe darauf, mit seinem Umweltthriller mehr Menschen ansprechen zu können, als es die Fachliteratur schaffe. Die Grundfrage, die in seinem Roman immer mitschwingt: Warum sind wir Menschen eigentlich so träge? "Die Aufgabe, vor der wir stehen, ist, diese Trägheit zu überwinden", so Tschischwitz im Gespräch mit der Journalistin Anouk Schollähn.

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Doch was können wir noch tun, um den Klimawandel abzuwenden? Der Autor ist sich sicher, dass es dabei nicht den einen Weg gibt: "Man muss auf vielen Ebenen tätig werden. Wir brauchen die Wirtschaft und die Politik muss mitmachen", sagt er.

Schließlich reiche die Eigenverantwortlichkeit der Verbraucher beim Klimaschutz nicht aus. "Das spüren wir mittlerweile", so der Gründer eines Ökostromanbieters. Dass es nicht unmöglich sei, auch in der Politik in kurzer Zeit viel auf den Weg zu bringen, das hätten wir spätestens in der Corona-Krise gelernt.

Doch warum hat sich die Menschheit in der Pandemie so anders verhalten, als mit Blick auf die Klimakrise? Wieso sind wir so zögerlich?

Der Umweltthriller "Die Welt kippt" soll aufrütteln

Heiko von Tschischwitz bleibt dennoch optimistisch

Waldbrände, Dürre, Überschwemmungen: Schon jetzt spüren wir die ersten Folgen des Klimawandels.
Waldbrände, Dürre, Überschwemmungen: Schon jetzt spüren wir die ersten Folgen des Klimawandels.  © 123RF/yelantsev

"Das liegt daran, dass Corona viel unmittelbarer war. Der Klimawandel wabert in der Zukunft", weiß der 54-Jährige.

Der Mensch sei nicht dazu programmiert, Probleme in der Zukunft anzugehen. Und genau dort liege auch das Problem in der Politik: "Auch unsere Demokratie ist zu kurzlebig", erklärt Tschischwitz. Ein nachhaltiges Denken komme da kaum zustande. Ein langfristiger Stillstand sei eher die Folge.

"Da ist die Wissenschaft am Ende: Alle Fakten liegen auf dem Tisch und trotzdem passiert viel zu wenig", weiß der Energie-Experte. Zustimmung erhielt er dafür auch an diesem Abend von Physik-Nobelpreisträger Klaus Hasselmann (90), der im Publikum saß und das Vorwort für seinen Roman verfasst hatte.

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"Ich glaube, dass es noch nicht zu spät ist", bleibt der Autor zum Schluss aber optimistisch. "Das größte Allheilmittel, das müssen wir nicht mehr erfinden: Das ist der Baum", so Tschischwitz.

Dabei liege es an jedem Einzelnen, vor allem aber auch an der Politik, Bäume zu pflanzen, statt sie abholzen zu lassen. Mit solch einem Schritt wäre schon sehr viel geschafft.

Alle Einnahmen aus seinen Buchverkäufen will der Autor einem Projekt für den Klimaschutz spenden und orientiert sich auch dabei an Hasselmann, der den größten Teil seines Preisgeldes für den Nobelpreis für ein Regenwald-Projekt spendete.

Titelfoto: 123RF/yelantsev, TAG24 (Bildmontage)

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