Kabelbinder-Attacke auf Kölner Karnevalisten: Täter zieht zu!

Köln – Beim Sessionsauftakt am Montag in Köln wurde ein Karnevalist Opfer einer Kabelbinder-Attacke. Die Polizei fahndet nach dem Täter.

Ein Unbekannter hatte gegen 17 Uhr einem 22-Jährigen in der Altstadt den Kabelbinder von hinten um den Hals gelegt und fest zugezogen. Ein Arzt im Sanitätszelt am Marsplatz befreite den jungen Mann von dem Plastikband.

Es werde geprüft, ob Kameras den Vorfall aufgezeichnet haben, sagte ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen.

Bei ihren Ermittlungen zu der Tat schilderte ein Sanitäter den Kriminalbeamten, dass es am frühen Vormittag einen ähnlichen Fall gegeben habe. Allerdings sei der Kabelbinder dabei locker gewesen.

Der Polizei zufolge gab es zudem Hinweise auf zwei weitere Fälle, die jedoch von Zeugen als nicht so gravierend dargestellt worden seien.

Im Fall des 22-Jährigen erklärte der Arzt den Polizisten, dass der Kabelbinder so fest um den Hals gezogen war, dass dadurch nach seiner Einschätzung die Durchblutung des Kopfes eingeschränkt war.

Die Staatsanwaltschaft hat die Tat als gefährliche Körperverletzung eingestuft. Die Polizei bittet weitere Geschädigte und Zeugen, sich unter der Telefonnummer 0221-2290 zu melden.

Am späten Montagabend hat die Polizei eine vorläufige Einsatzbilanz des 11.11. in der Kölner Innenstadt gezogen.

Insgesamt seien die Feiernden recht friedlich gewesen, auch in der Nacht gab es keine größeren Zwischenfälle. Dennoch wurden 82 Platzverweise ausgesprochen und 30 Personen in Gewahrsam geschickt.

Bis 21 Uhr habe es 48 Strafanzeigen gegeben. Diese betrafen größtenteils Körperverletzungsdelikte. In vier Fällen besteht der Verdacht auf sexuelle Belästigung.

Zwei Männer (17,19) sollen gegen 16 Uhr auf dem Hohenstaufenring vom Dach eines Hauses aus Baustoffreste auf Karnevalisten geworfen haben. Die Tatverdächtigen wurden festgenommen, ein Karnevalist (18) wurde leicht verletzt.

Zu einem weiteren Zwischenfall kam es am Abend in der Kölner Südstadt. Dort wurde eine Frau (34) von einer Straßenbahn erfasst und schwer verletzt. Ein Zusammenhang mit dem Karneval besteht aber offenbar nicht (TAG24 berichtete).