Kann Grillverbot das Müllproblem lösen?

Von Ronny Licht
Chemnitz - Nach dem Müllskandal am Schlossteich, der einem jungen Schwan fast das Leben gekostet hätte, könnte die generelle Grill-Erlaubnis der Stadt Chemnitz auf den Prüfstand kommen.
Fakt ist: Die 2012 erteilte Genehmigung, am Schlossteich sowie an neun anderen Stellen in Chemnitz öffentlich grillen zu dürfen, wurde schon damals nur mit dem Hinweis auf die eigenständige Müllbeseitigung erteilt. „Selbstverständlich sollte in den städtischen Parks und auf Wiesen die Beseitigung des Abfalls sein“, hieß es damals aus dem Rathaus.
Einmal pro Woche rücken die Mitarbeiter vom Grünflächenamt aus und säubern die Anlage am Schlossteich. Der ASR leert zwei Mal pro Woche die Müllcontainer. Trotzdem bleibt immer wieder Abfall liegen, achtlos weggeworfen im Gestrüpp oder auf den Wiesen.
ASR-Sprecherin Beate Bodnár (50): „Die Besucher sollten noch mehr darauf achten, dass ihr Müll in die Container kommt.“ Auch die amtliche Tierärztin Dr. Sabine Richter warnt: „Der Unrat ist für die Tiere am Schlossteich lebensbedrohlich.“
Gibt es keine Besserung, droht die Notbremse - und die heißt Grillverbot. Eine Sprecherin der Stadt: „Natürlich kann ein Antrag in der Stadtratssitzung gestellt werden, die Grill-Erlaubnis wieder aufzuheben.“
Fotos: Haertelpress, Ester