Laubbläser: Stadtreinigung macht's jetzt leise

Von Hermann Tydecks
Dresden - Nääähhhhhh! Wenn früh um sieben Uhr der Laubbläser losdröhnt, ist der geruhsame Morgen abrupt vorbei.
Auch darum testet die Stadtreinigung Dresden (SRD) nun leisere Geräte - und bläst zur diesjährigen Laub-Saison erstmals elektrisch!
Der Unterschied zwischen den lärmenden Benzinern und Akku-Bläsern beträgt 14 Dezibel (dB). Oder in Worten: „Wahnsinn, wie leise die sind“, staunt Annika Krüger (34) vor der Martin-Luther-Kirche in Dresden.
Dort befreite die Stadtreinigung gestern die Gehwege mit neuen Elektrogeräten vom Laub. Die sind mit maximal 92 dB zu hören. Benziner kommen auf 106 dB (Kettensäge).
„Wir nutzen Elektro-Bläser, da sie weniger belastend für Mitarbeiter und Bürger sind“, sagt SRD-Gruppenleiter Sven Junghanns (47). Sie wiegen mit 4,4 Kilo nur die Hälfte der Benziner, verursachen keine Abgase.
Dafür kosten sie mit 2400 Euro pro Stück das Fünffache. Der Akku hält sechs Stunden durch, kommt über Nacht an die Steckdose. Mit drei Akku-Geräten (und elf Benzinern) bläst die SRD-Laubbrigade (45 Mitarbeiter) derzeit durch sensible Wohnbereiche und die Innenstadt.
Zusammen mit etwa 50 Gärtnern der Stadt sammelt die SRD insgesamt rund 2300 Tonnen Laub von Straßen, Wegen und Parks ein - täglich etwa 45 Tonnen!
Auf Kompostieranlagen wird das Blattwerk gehäckselt, verrottet zu Humus. Der wird an Landwirte verkauft - und so schließt sich der Blatt-Kreislauf.


Fotos: Eric Münch