Lebt der Pferdehof-Mörder etwa noch?

Leipzig - Fünf Wochen nach dem Mord an dem Leipziger Pferdehofbesitzer Rocco J. (52) fehlt vom Killer Hermann Haase (50) weiterhin jede Spur.
Da er die Polizei mit seinem im Abschiedsbrief suggerierten Selbstmord offenbar auf eine falsche Fährte lockte, suchen jetzt Zielfahnder nach dem Österreicher.
Dutzende Freunde, Kollegen und Reiterkameraden hatten drei Tage vor dem Jahreswechsel in der Hoffnungskirche Abschied von Rocco J. genommen. Der Pferdehof-Chef wurde anschließend auf dem Knauthainer Friedhof im engsten Familienkreis beigesetzt.
Für viele der Trauernden ist es unbegreiflich, dass die Polizei trotz internationaler Fahndung bisher keine Spur vom Mörder hat. "Es ist wirklich so: wir haben bisher keinerlei Hinweise zum Aufenthalt von Haase", räumte Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz gestern ein.
Da der Killer in einem bei der Staatsanwaltschaft abgegebenen Schreiben einen geplanten Selbstmord suggerierte, laufen die Ermittlungen weiterhin zweigleisig.
Allerdings: Die umfangreichen Suchmaßnahmen Ende vergangenen Jahres nach einer Leiche im Leipziger Auwald - hier sendete Haases Funktelefon die letzten Signale - verliefen ergebnislos.
Die Kripo hält es deshalb für wahrscheinlich, dass der zuletzt bei Vöcklabruck (Oberösterreich) wohnende Geschäftsmann eine falsche Fährte legte und untergetaucht ist.
Wie MOPO24 aus Ermittlerkreisen erfuhr, suchen jetzt Zielfahnder nach Haase. Als mögliche Fluchtorte gelten die Balkanstaaten und Ungarn. Auch in Österreich wird gefahndet.
Am Donnerstag ist Haases 51. Geburtstag. Sollte er tatsächlich noch leben, könnte es aus Sicht der Ermittler vielleicht zu einer Kontaktaufnahme mit möglichen Mitwissern kommen.


Fotos: dpa/Sebastian Willnow, Ralf Seegers