Fieser Asien-Pilz macht sächsische Waldbäume krank

Leipzig - Wegen ihrer großen Stabilität und geringen Anfälligkeit gegenüber Schädlingen galt die Esche Sachsens Forstleuten einst als Hoffnungsträger der Wiederaufforstung. Doch jetzt ist der Baum massiv bedroht - von einem aus Asien eingewanderten Pilz.
Der Freistaat verhängte bereits einen Pflanz-Stopp. Im Leipziger Auwald kreischen derzeit die Motorsägen. Hunderte Eschen werden hier bis Jahresende gefällt - laut Stadtverwaltung insgesamt 11.000 Festmeter.
„Wegen des aktuell verstärkt auftretenden Eschentriebsterbens müssen die kranken Bäume vor allem an Straßen, Spielplätzen, Eisenbahnlinien und Waldwegen beseitigt werden“, erklärt Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.
Die Krankheit, die erst Blätter welken, später Triebe und ganze Äste absterben lässt, wird vom „Weißen Stengelbecherchen“ verursacht.

Hinter dem lieblichen Namen verbirgt sich ein fieser Pilz, der aus Asien über das Baltikum und Polen nach Sachsen eingeschleppt wurde. Mittlerweile hat sich der Schädling im ganzen Land ausgebreitet.
"Es existieren in Sachsen faktisch keine befallsfreien Bestände mehr“, weiß Martin Baumann, Referent für Waldbau beim Staatsbetrieb Sachsenforst. Vom Eschentriebsterben seien Eschen aller Altersstufen betroffen. Verschärfend kommt hinzu: „Stark befallene Eschen sind geschwächt und werden anfällig für weitere Schaderreger, wie Hallimasch oder Eschenbastkäfer“, beschreibt Baumann das Dilemma.
Da es gegen den fiesen Asia-Pilz gegenwärtig kein Mittel gibt, hat der Freistaat einen generellen Anbau-Stopp für Eschen verfügt. Als Ersatz werden nun Erlen, Eichen und Ahorn gepflanzt .

Fotos: Ralf Seegers, Stadt Leipzig