Mordfall Sophia: Streit um Tatort verzögert Auslieferung des Verdächtigen
Leipzig/Madrid - Auch zwei Wochen nach seiner Festnahme in Spanien ist der mutmaßliche Mörder der Leipziger Tramperin Sophia L. (28) noch immer nicht nach Deutschland ausgeliefert worden. Schuld daran ist ein Streit deutscher und spanischer Behörden über die Verfahrenshoheit.

Eigentlich wollten die Ermittler der Mordkommission Bayreuth Boujemaa L. (41) längst in Bayern haben, um ihn ausführlich zum Tatvorwurf des Mordes befragen zu können. Doch die spanischen Behörden stellen sich quer. "Wir warten nach wie vor auf eine Auslieferungsentscheidung. Doch die Spanier überlegen jetzt, ob sie ein eigenes Verfahren gegen den Beschuldigten führen", sagte der Bayreuther Staatsanwalt Herbert Potzel TAG24.
Hintergrund sind offenbar Differenzen zum genauen Ort des Verbrechens. Während die bayerische Kripo davon ausgeht, dass Sophia auf dem oberfränkischen Autobahn-Parkplatz Sperbes ums Leben kam, lassen die Ergebnisse der in Spanien durchgeführten Obduktion auch Schlüsse auf einen späteren Todeszeitpunkt zu.
Wie TAG24 aus spanischen Justizkreisen erfuhr, kann sich das Verbrechen aus rechtsmedizinischer Sicht auch außerhalb Deutschlands ereignet haben. Die Staatsanwaltschaft Bayreuth wollte dazu am Donnerstag keine Erklärung abgeben.

