Warum stürzt ein bisschen Winter den Zugverkehr ins Chaos?
Warum sorgten Neuschnee und Frost am Hauptbahnhof Leipzig für Chaos?
Leipzig – Nach dem Chaos im Zugverkehr am Wochenende im Raum Leipzig hat es auch am Montag Einschränkungen gegeben. Wegen Eis und Schnee sei es erneut zu Weichenstörungen gekommen, teilte die Bahn mit. Betroffen war in erster Linie der S-Bahn-Verkehr. Größtenteils fuhren die Züge aber wieder nach Plan, wie ein Sprecher sagte.

Am Samstag war der Verkehr am Leipziger Hauptbahnhof zeitweise zum Erliegen gekommen. Reisende saßen fest, auch zur Leipziger Buchmesse war für viele kein Durchkommen mehr. Laut einem Bahnsprecher wird derzeit nach den Gründen für die Probleme gesucht, um sie anschließend "so schnell wie möglich" abzustellen.
Bis zu 17 Zentimeter Schnee waren laut Deutschem Wetterdienst in der Nacht zu Samstag in Leipzig gefallen, in Eilenburg und Halle waren es 19 Zentimeter. Dabei seien die genauen Mengen wegen des Windes schwer zu messen gewesen, sagte der Meteorologe Thomas Hain am Montag.
"Etwa am Freitag gegen Mitternacht ist der nasse Schnee zu Pulverschnee geworden", so Hain. "Ab dann gab es auch die Verwehungen." Hinzu kamen Temperaturen bis zu minus sieben Grad.
Bei solchen Witterungsverhältnissen sorgen normalerweise Weichenheizungen für freie Fahrt im Zugverkehr. Wieso es am Wochenende dennoch so große Probleme gab, werde nun ergründet. "Wir möchten uns für die zahlreichen Ausfälle ausdrücklich entschuldigen", sagte der Bahnsprecher.
An gewöhnlichen Tagen verkehren etwa 70.000 Reisende am Hauptbahnhof Leipzig, rund 30.000 in Halle. Wegen der Leipziger Buchmesse und dem Bundesligaspiel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München war die Lage am vergangenen Wochenende besonders angespannt.
In anderen Teilen Sachsens und Sachsen-Anhalts hatte das Wetter hingegen weniger Schwierigkeiten bereitet. Laut Wetterdienst gab es vor allem in Nordsachsen viel Schnee. "Der hat sich von Leipzig über Halle bis in den Harz gezogen." Große Probleme im Zugverkehr habe es auch im Rest von Deutschland nicht gegeben, so die Bahn.

Fotos: DPA