
So kurios nennen die Leipziger ihre Kinder!

Leipzig - In Leipzig werden die Leute immer kreativer, wenn es um den Namen ihrer Sprösslinge geht!
Die Suche nach dem perfekten Namen ist für jedes frischgebackenes Elternpaar eine schwierige Aufgabe. Hat man früher auf traditionelle Benennungen gesetzt, nimmt man sich jetzt anscheinend immer mehr ein Beispiel an Hollywood, wo die Kinder schon gerne mal "Apple" oder "Saint" (zu deutsch "Apfel" und "Heiliger") heißen.
Gabriele Rodriguez (56) kennt sie alle, die schrägen Ideen, auf die Eltern bei der Suche nach einem Vornamen für ihr Kind kommen. Rodriguez arbeitet seit 23 Jahren in der Namenberatungsstelle der Universität Leipzig. Sie erstellt Gutachten über die Herkunft und die Eignung von Namen und erklärt Eltern, warum Kaulquappe als Vorname für die Tochter halt nicht geht.
Wie Rodriguez erzählt, ist es derzeit wohl Trend in der Messestadt, seinen Kindern als zweiten oder dritten Vornamen den Familiennamen zu wählen. "Birkenfeld als Vorname für eine Tochter geht leider nicht", so die 56-Jährige, die in diesem Jahr ein Buch über ihre Erfahrungen mit sonderbaren Namen herausgebracht hat.
Verrücktere Vorschläge für Kindernamen sind in Leipzig zum Beispiel "Juschin", "Flauschi" oder "Keks". Da fragt man sich schon, ob die Eltern ihre Kinder ärgern wollen...
Rund 3000 Anfragen zu Vornamen bekämen die Namenberater pro Jahr, berichtet Rodriguez. Die Palette reiche von Eltern wie Kerstin und Ron, die sich als Summe ihrer beiden Vornamen Keron für ihren Sohn ausgedacht haben, bis hin zu Anrufen von Müttern, die sich besorgt fragen, ob dem Namen Henry wohl eine ähnliche Karriere wie Kevin bevorsteht.
Grundsätzlich gilt in Deutschland freie Namenswahl. Es gibt laut Bundesfamilienministerium jedoch einige Einschränkungen. So muss ein Vorname das Geschlecht eines Kindes erkennen lassen, es darf kein Orts- oder Familienname sein, und mehr als vier bis fünf Vornamen sind auch nicht zulässig.

Fotos: DPA