Prozess um Sex-Attacke: Dieser Jurist fühlte sich "von Gott beauftragt"

Leipzig - Er sah sich "von Gott beauftragt, über Frauen zu richten": In Leipzig hat ein bewaffneter Syrer eine Frau in deren Wohnung überfallen und sich an ihr vergangen. Bestraft werden kann der Mann wahrscheinlich nicht.

Ist seit Mittwoch ein freier Mann: der selbsternannte „Frauenrichter“ Maher A. (31).
Ist seit Mittwoch ein freier Mann: der selbsternannte „Frauenrichter“ Maher A. (31).  © Ralf Seegers

Am 23. August klingelte es an der Tür von Melanie K. (28). Als ihr Freund Michael (37) öffnete, bahnte sich Maher A. (31) sofort den Weg in den Flur. Noch ehe der Gärtner reagieren konnte, packte ihn der Syrer am Arm und warf ihn aus der Wohnung. "Danach hörte ich Schreie meiner Freundin und habe sofort die Polizei gerufen", erzählte Michael G. gestern vor Gericht.

In der Wohnung holte Maher A. laut Anklage ein großes Messer aus seinem Rucksack und verkündete seinem Opfer drohend, dass er von Gott beauftragt sei, darüber zu richten, welche Frau wiederauferstehen dürfe.

"Dich Jüdin beobachte ich seit sechs Monaten", soll der Moslem gerufen, sich sodann auf die Frau gesetzt, ihr das Shirt vom Leibe gerissen und sich an ihren Brüsten vergangen haben. Das schnelle Eintreffen der Polizei verhinderte Schlimmeres.

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Vor Gericht räumte der Syrer, der in seiner Heimat Jura studierte und in Deutschland die Zulassung als Anwalt begehrt, alle Vorwürfe ein und entschuldigte sich - mit Hinweis auf seine Schizophrenie. Sollte der Gerichtspsychiater das Vorliegen der Krankheit bestätigen, wäre A. schuldunfähig.

Für diesen Fall möchte die Staatsanwaltschaft den Mann, den sie für eine Gefahr für die Allgemeinheit hält, in die Psychiatrie einweisen lassen. Der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Ralf Seegers

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