Hier wird so viel gezofft, wie nirgendwo sonst in Deutschland
Leipzig - In der Messestadt herrscht offenbar große Streitlust: Jeder Dritte Leipziger zofft sich durchschnittlich einmal pro Jahr. Damit liegt die Stadt mit 33,2 Streitfällen pro 100 Einwohner an Deutschlands Spitze.

Das geht aus dem Streitatlas des Rechtsschutzversicherers Advocard hervor. Frust schieben? Das können die Deutschen anscheinend gut. Bundesweit ist das Streitaufkommen in den letzten Jahren gestiegen. Waren es bei der letzten Erhebung 2013 noch 2,8 Prozent weniger, vermehrte sich der Zoff auf 25,1 Prozent.
Doch auch die Berliner kriegen sich oft in die Haare: Hier gibt es 31,2 Streitfälle pro Jahr. Im Gegensatz zu Leipzig sieht es in anderen sächsischen Städten allerdings ganz friedlich aus: Während sich in Dresdner jeder Vierte einmal pro Jahr zofft, sind es in Görlitz nur 19,7 Prozent.
Kaum verwunderlich: Das größte Streitpotential liegt im Privatleben. Ob Streit mit Freunden, dem Partner oder Ärger mit dem Reiseveranstalter - solche Dinge bringen mit 40,1 Prozent knapp die Hälfte aller Deutschen auf die Palme. Direkt danach folgt Verkehrsfrust (27,9 Prozent). Und der Ärger auf den Straßen ist in den letzten Jahren ordentlich gestiegen, um satte 3,2 Prozent.
"In Deutschland kann man heutzutage immer schneller in einen Streit verwickelt werden", beschreibt Peter Stahl, Vorstandssprecher bei ADVOCARD, die Streitlage der Nation. "Die Frage, wer Recht hat, wird immer öfter juristisch geklärt. Es wird immer mehr gestritten, zunehmend auch wegen eher geringer Streitwerte."
Anscheinend müssen die Deutschen noch lernen, das Kriegsbeil schneller zu begraben...

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