Dieser Hausmeister soll die Probleme in der Platte lösen

Leipzig - Die städtische LWB hat sich etwas für ihre Plattenbauten in der Stuttgarter Allee einfallen lassen. Dort kümmert sich ein neuer Hausmeister nicht nur um Graffiti und Sperrmüll, sondern auch um die Mieter.
Seit September ist Peter Oelpke als "Hausmeister mit Sozialfunktion" für die vier 16-Geschosser zuständig. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich der LWB zufolge ein einjähriges Pilotprojekt.
Die Aufgabe ist keine leichte. Oelpke soll nicht nur für Sicherheit und Ordnung sorgen, sondern auch soziale Spannungen zwischen den Mietern abbauen.
Und die gibt es zur Genüge: Die Mieten in den Plattenbauten sind vergleichsweise niedrig, Alteingesessene, junge Familien, Alleinerziehende und Migranten treffen täglich aufeinander.
Missverständnisse untereinander, Lärm, Dreck, vollgestellte Flure und die Vermüllung der Wohnhäuser - alles Probleme, über die sich viele Mieter regelmäßig beschweren.
Die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) will mit ihrem Pilotprojekt gegensteuern. "Sozialhausmeister" Oelpke hat einen speziellen Lehrgang durchlaufen, ein Kommunikations- und Deeskalationstraining absolviert. Ertappt er einen Müllsünder auf frischer Tat, soll er ihn zur Rede stellen. Mit freundlichen, aber klaren Ansagen über Mülltrennung oder die korrekte Entsorgung von Sperrmüll aufklären; das ist die Aufgabe, vor der Peter Oelpke täglich steht.
Insgesamt 519 Wohneinheiten betreut Oelpke als Hausmeister und Ansprechpartner für die Mieter. Er selbst kam nach einer Reha wegen Rückenproblemen zur LWB, erst als Praktikant, dann als Helfer. Nun kümmert er sich darum, dass die vier LWB-Hochhäuser in der Stuttgarter Allee nicht verkommen.
Schafft Peter Oelpke es, seine vielen Aufgaben unter einen Hut zu kriegen, dürfte er nicht der letzte "Sozialhausmeister" der LWB gewesen sein.

Fotos: Volkmar Heinz