Keine Lieferung: Muss man jetzt DHL-Pakete nachzahlen, wenn sie zu schwer sind?

Bonn - Reihenweise Menschen bekommen derzeit SMS mit einem Link zur DHL-Sendungsverfolgung. Doch ein Paket kommt gar nicht...

Solch ein Paket erhalten die SMS-Empfänger nicht - sie wurden lediglich abgezockt (Symbolbild).
Solch ein Paket erhalten die SMS-Empfänger nicht - sie wurden lediglich abgezockt (Symbolbild).  © 123rf/cylonphoto

Das gab's noch nie: DHL informiert seine Kunden derzeit zuhauf per SMS über zu schwere Pakete, die nachträglich frankiert werden müssen.

Angeblich werden die Pakete in einem Verteilzentrum angehalten. Gegen eine Zahlung von zwei Euro kann man jedoch den weiteren Versand veranlassen. Dafür haben die angeblichen Empfänger 24 Stunden Zeit.

Die Zahlung soll spielend einfach über eine Sendungsverfolgung von DHL stattfinden. Doch wer genau hinsieht, bemerkt, dass das gar nicht die DHL-Website ist! In der Adresszeile steht nämlich nicht dhl.de, sondern search-parcel.com.

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Wer jetzt einen Subunternehmer von DHL dahinter vermutet, der die Gebühren für den Versandriesen eintreibt, irrt gewaltig.

Bei der Benachrichtigung handelt es sich um einen Fake! Weder die SMS, noch die Sendungsverfolgung kommen von DHL. Dahinter stecken Betrüger.

Polizei warnt vor DHL-Betrügern

Wer die zwei Euro zahlt, wird kurze Zeit später dazu aufgefordert, noch wesentlich mehr Geld zu bezahlen. Ein Paket erhält man jedoch nicht!

Wenn man denkt, man würde nur die zwei Euro für das Paket bezahlen, tappt man eigentlich in eine Abo-Falle für einen Onlinedienst. Satte 71 Euro kostet der - monatlich!

"Diese Mitteilungen werden nicht von DHL verschickt", bestätigt DHL-Pressesprecher Achim Gahr in einer Mitteilung der Polizei Bonn.

"Wir versenden weder Paket-Statusmeldungen per SMS, noch fordern wir unsere Kunden in der Online-Sendungsverfolgung dazu auf, Geld nachzuzahlen. Wir raten unseren Kunden daher, Links in solch dubiosen Mitteilungen nicht anzuklicken."

Der Betrug soll deutschlandweit schon seit einiger Zeit stattfinden, jetzt aber eine Rekord-Reichweite erreicht haben. Wie die Betrüger an die Handynummern gekommen sind und wer dahinter steckt, ermittelt nun die Polizei.

Betroffene können Anzeige wegen Betrugs erstatten.

Mit diesen Mitteilungen versuchen die Betrüger, an schnelles Geld zu kommen.
Mit diesen Mitteilungen versuchen die Betrüger, an schnelles Geld zu kommen.  © Screenshots/SMS/privat

Die Reaktionen im Netz zu dem SMS-Betrug

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