Alte Honecker-Villa wird zur Filmkulisse

Kameramann Domenik Schuster (23) und Regiesseurin Natalia Sinelnikova (27) geben Einblick in die Kulisse des Filmdrehs.
Kameramann Domenik Schuster (23) und Regiesseurin Natalia Sinelnikova (27) geben Einblick in die Kulisse des Filmdrehs.

Von Isabel Möller

Limbach-Oberfrohna/Kändler - Klappe, die Erste! Erich Honeckers (1912-1994) ehemaliges Gästehaus wird jetzt zur Kulisse für einen Film. Bis 23. Mai drehen hier Nachwuchs-Schauspieler die Tragikomödie: „Zu viel Lachen bringt Unglück“. MOPO24 besuchte die 30-köpfige Crew im historischen Landhaus.

Das große herrschaftliche Landhaus Wunsch an der Chemnitzer Straße in Kändler ist kaum zu übersehen.

„Es ist spannend, hier arbeiten zu dürfen“, freut sich Produzentin Julia Zechiel (26). „Wir füllen die historischen Zimmer wieder mit Leben.“

Für die Sendereihe „Kurzkino“ dreht der MDR in Kooperation mit der Babelsberger Film-Universität eine 30-minütige Komödie. Die Villa Wunsch (1500 Quadratmter Fläche, 20 Zimmer) wurde 1928 erbaut und diente in der ehemaligen DDR als Gästehaus der SED-Bezirksleitung.

Während seiner Besuche in Karl-Marx-Stadt ließ sich Ex-DDR-Staatschef Honecker in Kändler nieder.

"Ruhe bitte, wir drehen!" Konzentriert arbeiten die Studenten an einer Filmszene.
"Ruhe bitte, wir drehen!" Konzentriert arbeiten die Studenten an einer Filmszene.

„Wir suchten im gesamten Sendegebiet des MDR nach geeigneten Gebäuden“, erzählt Julia Zechiel, „Dann stießen wir auf die Villa Wunsch.“ Zufrieden wirft sie einen Blick auf die Crew, die gerade an einer Schlüsselszene der Tragikomödie arbeitet.

Vom Szenenbild über Produktion und Regie: Um jedes kleinste Detail kümmern sich die Studenten selbst.

Zehn Stunden am Tag wird gedreht. „Den Film innerhalb der wenigen Tage zu drehen, ist eine Herausforderung“, so die Berlinerin. In dem Kurzfilm, der 2017 ausgestrahlt werden soll, geht es um die Trauerfeier eines Therapeuten. Auf dieser treffen die komischsten Charaktere aufeinander.

Und Honecker? Ob ihm das bunte Treiben gefallen hätte? Zechiel schmunzelt: „Wenn man von der Geschichte des Hauses weiß, ist er einfach allgegenwärtig.“

Während seiner Besucher in Karl-Marx-Stadt (hier 1986) ließ sich Erich Honecker in der herrschaftlichen Villa nieder.
Während seiner Besucher in Karl-Marx-Stadt (hier 1986) ließ sich Erich Honecker in der herrschaftlichen Villa nieder.
Noch bis 23. Mai ist das Landhaus Wunsch eine Filmkulisse.
Noch bis 23. Mai ist das Landhaus Wunsch eine Filmkulisse.

Fotos: Uwe Meinhold, dpa, AP

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