Umgedrehte Welt: Menschen im Käfig werden von Löwen beobachtet

Harrismith (Südafrika) - Viele Touristen und Fotografen wollen auf ihren Urlauben in der Savanne Löwen ganz nah sein. Nun haben sie die Gelegenheit dazu.

Eine Frau im Käfig möchte Fotos mit dem Handy aufnehmen.
Eine Frau im Käfig möchte Fotos mit dem Handy aufnehmen.  © Screenshots Facebook Conservation Glen Garriff

Das gab es noch nie in dieser Form: Touristen wollen oft auf Safari ganz nah an wilde Tiere, wie zum Beispiel Löwen heran. Da die Tiere sehr gefährlich sind, geht das natürlich nicht - bis jetzt!

Das Conversation Glen Garriff Reservat bietet nämlich einen ganz neuen Käfig an, bei dem sich Menschen zwischen Plexiglasscheiben und Metallstäben wegsperren lassen können.

Mitsamt des Käfigs wird man mitten in dem großen Wildtierreservat ausgesetzt und kann einige Zeit ausharren.

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Die Löwen sollen dem neuen Angebot laut Betreiber recht offen und interessiert gegenüberstehen. Sie nähern zum Teil in Scharen dem Käfig und schnuppern nicht einfach nur daran.

In einem Promo-Video sieht man deutlich, dass die wilden Tiere auch auf den Käfig springen, daran lecken und kratzen. Den Gästen wird also so einiges geboten.

Der Betreiber des "Human Cage" (deutsch: Menschen-Käfig) verspricht sogar, dass man die scharfen Zähne und Klauen der riesigen Raubtiere sehen kann, ohne ein Risiko einzugehen. "Hören sie auch ihr Knurren und Fauchen", schreiben die Reservatsbetreiber weiter. "Ein Geräusch das durch Brusthöhle und Seele geht!"

Um sie besonders gut fotografieren zu können, haben die Erbauer ausreichend große Löcher ins Plexiglas gebohrt, durch die einige Objektive passen. Dies ermöglicht es vor allem professionellen Fotografen, die zotteligen Tiere aus nächster Nähe abzulichten. Zusammengesetzt wurde der Käfig durch unterschiedliche Spenden. So stammt das Metallgerüst vom deutschen Modefotograf Lars Beusker, die Plexiglasscheiben kommen ebenso aus Deutschland von Florida TV. Das ist die Produktionsfirma, die hauptsächlich die Blödeleien von Joko & Klaas ins Fernsehen bringt.

Was solch eine Aktion kostet, hängt komplett vom Zweck und der Dauer ab, die man im Käfig stecken möchte. Buchen kann man den Käfig deshalb nur auf Anfrage per Mail und Telefon.

Die Einnahmen, die Conversation Glen Garriff damit erzielt, werden übrigens eins zu eins in die Pflege der Löwen gesteckt. Die großen Tiere leben nämlich nicht mehr in freier Wildbahn, sondern nur noch in den Reservaten und Nationalparks des Landes.

Dieser Gast hat gleich zwei Wildtiere auf dem Dach des Käfigs.
Dieser Gast hat gleich zwei Wildtiere auf dem Dach des Käfigs.  © Screenshots Facebook Conservation Glen Garriff

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