Klares Signal: Leipziger Stadtrat stimmt gegen Preiserhöhung der LVB

Zuvor hatte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) noch für den Vorschlag der Verwaltung geworben. Dieser hatte eine Preiserhöhung um zwei statt der üblichen 3,5 Prozent vorgesehen. Der Preis für die SchülerMobilCard sollte für zwei Jahre eingefroren werden (TAG24 berichtete).
Sowohl für die CDU als auch die Linke war dieser Vorschlag nicht genug. "Die jährlichen Preiserhöhungen sorgen für Unverständnis und, ehrlich gesagt, wir verstehen sie auch nicht mehr. Es gibt mehr Gäste und mehr Einnahmen und trotzdem steigen die Preise", sagte Frank Tornau von der CDU und erklärte, dass seine Fraktion gegen die Tariferhöhung stimmen wird. "Es reicht uns erst einmal." Die LVV sei in der Lage, die Kosten selbst zu tragen.
Franziska Riekewald von der Linken wählte deutlichere Worte. "Ich lebe seit 15 Jahren in Leipzig und kann mich nicht erinnern, dass die Preise einmal nicht gestiegen sind." Ein solches Vorgehen helfe nicht, den Öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen. "Wo ist das Signal, wenn wir Preiserhöhungen um zwei Prozent zustimmen? Wo ist das Zeichen an die Leipziger, dass wir ihre Wünsche verstanden haben?"
Die Grünen warfen CDU und Linken angesichts der Kommunalwahlen im kommenden Jahr Wahlkampf vor. Ein Einfrieren der Ticketpreise sei zwar wünschenswert, jedoch nicht der richtige Beschluss, so der allgemeine Ton.
Oberbürgermeister Jung zeigte Verständnis für den Antrag der Linken. "Sie sind Ihrer Linie treu geblieben." Er wisse jedoch nicht, wo es hinführe, wenn der Stadtrat jetzt ein Einfrieren der Ticketpreise beschließt.
Unter die Preisbremse fällt weiterhin auch die SchülerMobilCard, deren Preis ebenfalls in den nächsten Jahren stabil gehalten werden soll.
Der Leipziger Umweltbund Ökolöwe hat noch vor der Sitzung vor einer Erhöhung der Fahrpreise gewarnt (TAG24 berichtete).