Darum nimmt Michael Patrick Kelly eine riesige Glocke mit auf Tournee
Mainz - Auf den Tag genau 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hat der Musiker Michael Patrick "Paddy" Kelly (40) in der Mainzer Christuskirche ein Zeichen für den Frieden gesetzt.

Er enthüllte am Sonntag in dem evangelischen Gotteshaus im Rahmen seines Projekts "#PeaceBell" eine aus Waffen geschmiedete Glocke.
Für sie hatte der einst mit der Kelly-Family bekannt gewordene Künstler Waffen aus der im Ersten Weltkrieg stark umkämpften Region um das französische Verdun gesammelt und einschmelzen lassen. Als Klöppel dient ein Gewehr.
Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren Tausende Kirchenglocken eingeschmolzen worden, um aus dem Material Waffen zu bauen - nach Angaben der Stadt Mainz geschah das auch mit Klangkörpern aus der Christuskirche.
Diesen Prozess wollte Kelly nach eigenen Angaben mit seinem Projekt umkehren. "Wenn wir Metalle aus gebrauchten Waffen in eine Glocke umschmieden, dann nur, um damit auch Hetze und hasserfüllte Herzen in gegenseitigen Respekt umzuschmieden", zitierte ihn die Mainzplus Citymarketing GmbH.
Schirmherr des Projekts ist der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Die Friedensglocke soll nun mit Kelly auf Konzerttournee gehen, um bei Konzerten jeweils eine Friedensminute einzuläuten.
Dass der Künstler Mainz für die Aktion am Sonntag ausgewählt hat, lag nach Angaben der Mainzplus Citymarketing GmbH an unter anderem an einer schon länger existierenden Zusammenarbeit mit der Künstleragentur Kellys.


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