Mechaniker Toni war der Beschaffer der Bande
Von Eric Hofmann

Dresden - Man sieht es ihm nicht unbedingt an. Aber Toni H. (29) ist ein ziemlich schwerer Junge. Als Mitglied der sogenannten Gummibärenbande (so bezeichneten sich die Kriminellen selbst) war er zuständig, immer wieder Autos, Bikes und Quads zu beschaffen.
Sechs Autos, drei Motorräder, zwei Quads und einen Gabelstapler ergaunerte sich der gelernte Konstruktionsmechaniker im vergangenen Jahr.
Außerdem gestand er, dass er ein Quad zum Kauf anbot, dann aber einfach mit dem Geld verschwand. Zudem gehen Einbrüche auf sein Konto, genau wie der Versuch, sich Zaster von einem fremden Konto zu organisieren.
Doch wie konnte es dazu kommen?
„Ich habe eine ganz normale Lehre gemacht, auch gearbeitet“, sagt der stämmige Kerl, der aus einem Dorf bei Riesa stammt. „Dann bin ich für vier Jahre zur Bundeswehr, dort zum Crystal gekommen.“ Nach der Armee fand er keinen Job, die Sucht aber blieb. „Da habe ich jemanden kennengelernt, der gut gefälschte Ausweise macht. Die haben wir dann im Handyladen ausprobiert, Verträge abgeschlossen und die Telefone behalten.“
Mit den falschen Ausweisen ging der Mechaniker anschließend bundesweit auf Beutefang. Er mietete sich immer wieder Gefährte oder verschwand im Autohaus bei der Probefahrt spurlos. Mehrfach wurde er sogar von der Polizei gefasst, denen er sogar dreist einen falschen Ausweis vorlegte. „Aber die haben mich immer nach kurzer Zeit wieder laufen lassen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass das schlimm war.“
Im Zuge einer Razzia gegen die Betrüger-Bande wurde Toni quasi im Bett seiner Freundin verhaftet und eingebuchtet. Ihm drohen mindestens viereinhalb Jahre Haft.
Fotos: Holm Helis