Mehr Kältehilfe: Obdachlose sollen in leeren Flüchtlingsheimen unterkommen

Berlin - Wenn die kalten Tage kommen, haben es viele obdachlose Menschen noch schwerer als ohnehin schon. Alljährlich werden für die Kältehilfe Unterkünfte gesucht. Sozialsenatorin Elke Breitenbach (56, Linke) hat nun eine zündende Idee.
In einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur kündigte die Politikerin an: "Wir überlegen, inwieweit wir Notunterkünfte für Flüchtlinge, die freigezogen wurden und bei denen Mietverträge noch weiterlaufen, für die Kältehilfe nutzen können".
Diese verfügten über Duschen, Toiletten und Aufenthaltsräume. "Sie sind daher eine Möglichkeit für die Kältehilfe, bei der es ja darum geht, Leute vor dem Erfrieren zu retten." Derzeit liefen Gespräche dazu mit der Finanzverwaltung und den Bezirken.
Übernachtungsplätze für Obdachlose soll es Breitenbach zufolge wie schon im letzten Winter auch in einem Hangar des früheren Flughafens Tempelhof geben. "Den wollen wir erneut nutzen, weil er gute Bedingungen hat für die Kälthilfe bietet." Außerdem sei geplant, Traglufthallen einzusetzen.
Der rot-rot-grüne Senat hatte im Koalitionsvertrag verankert, die Zahl der Plätze in der Kältehilfe auf mindestens 1000 aufzustocken. Bereits im vergangenen Winter war man diesem Ziel mit etwa 920 Plätzen sehr nahe gekommen.

Fotos: DPA