Alarm! 50 Prozent mehr Obdachlose in Deutschland

Berlin - Diese Zahlen erschrecken: Allein in den letzten zwei Jahren sind die Zahlen der Menschen ohne Dach über dem Kopf um 50 Prozent gestiegen.
Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 39.000 Obdachlose. Das teilte die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAGW) am Montag in Berlin mit.
Neben der Masse an Obdachlosen ist es auch erschreckend zu sehen, wie viele Menschen in Notunterkünften und Wohnheimen unterkommen.
Dazu zählen natürlich auch die Asylbewerber in den Auffangstellen. 2014 gab es ganze 335.000 Menschen, die entweder gar keine Wohnung hatten oder in derartigen Einrichtungen lebten.
Und die Zahlen schießen immer weiter in die Höhe. Bis 2018 wird ein Anstieg der Gesamtzahl der Wohnungslosen um 61 Prozent auf knapp 540.000 erwartet.

Die Ursachen für diese erschreckende Entwicklung ist für den Verband ganz klar: Die steigenden Mieten und die immer stärker verarmenden unteren Einkommensgruppen.
Außerdem gibt es viel zu wenige günstige Sozialwohnungen. Gleichzeitig nutzten die Klein- und Mittelstädte kaum die gesetzlichen Möglichkeiten zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit.
Nun stellt der Verband klare Forderungen: 150.000 Euro sollen in den Bau von preiswerten Wohnungen fließen.
Laut Verband sind zwei Drittel der Wohnungslosen alleinstehend. Desweiteren sind hauptsächlich Männer betroffen, nur etwa ein Viertel der Wohnungslosen sind Frauen. Jeder Dritte hat einen Migrationshintergrund.
Besonders dramatisch ist, dass sogar neun Prozent der Kinder und Jugendlichen betroffen sind.
Die Angaben beruhen auf Schätzungen, leider gibt es keine bundeseinheitlichen Statistiken.
Fotos: imago, dpa