Warum zerren die da an einem Suppentopf?

Von Christof Heyden
Neudorf - David Büßer ist neuer Suppentopf-Wettzieh-Weltmeister 2015. Der 35-jährige Dachdecker bewies die gehörige Portion Kraft und Köpfchen am Wettkampfgerät - der Terrine.
„Dabei wollte ich erst gar nicht mitmachen, doch mein Sohn hatte mich hinterrücks angemeldet“, schmunzelte der Champion.
Im „Kaiserhof“ des liebevoll „Suppenland“ genannten Dörfchens griffen im Zweikampf jeder gegen jeden acht Athleten sitzend an die Henkel des speziellen Suppentopfs.
Der wurde in einer Nut auf einem 1 Meter langen und 20 Zentimeter breiten Küchenbrett befestigt. Auf Kommando der Jury galt es, das Kochteil schnellstmöglich an sich heranzuziehen.
Wie beim Fechten signalisierte das Aufleuchten einer Lampe, zu wessen Gunsten das Streitobjekt verschoben wurde.

Hunderte Augenpaare sahen in der vollbesetzten Arena gebannt auf die Bühne. Wie bei bayerischen Finger- und Armdrückwettbewerben waren Schnelligkeit, Taktik und Ausdauer gefragt.
Es galt, solange zu zerren, bis der Nachbar entkräftet aufgab. Der Sieger durfte die große tönerne Terrine mitnehmen, die er jedoch drei Mal gewinnen muss, bevor er sie dauerhaft behalten darf.
Als Suppenkochkönigin verteidigte Sonja Leupold ihren Titel. Die Neudorferin überzeugte gegen 24 Mitbewerber mit einer Danziger Kartoffelsuppe.

Fotos: Christof Heyden