18-Jähriger bekommt 65 Jahre Knast für Mord, den er nicht beging
Teenager im US-Bundesstaat Alabama wegen Einbruch zu Mega-Haftstrafe verurteilt
Millbrook - Dieser Fall wirft ein merkwürdiges Licht auf das US-amerikanische Justizsystem. Lakeith S. (18) wurde zu 65 Jahren Haft für eine Tat verurteilt, die er gar nicht verübt hat.

Der junge Mann ging vor einigen Jahren gemeinsam mit seinen ungefähr gleichaltrigen Komplizen auf Klau- und Einbruchstour in der Stadt Millbrook. Der 18-Jährige war dabei Teil der fünfköpfigen Gruppe, die von der Polizei ertappt wurde und deshalb vor den Beamten flüchten musste.
Wie USA Today schreibt, kam es zu einem tödlichen Schusswechsel. Ein 16-jähriges Opfer wurde am Hals getroffen und erlag den durch die Kugel verursachten Verletzungen.
Bodycams beweisen, was auch vor Gericht noch einmal bestätigt wurde. Der Jugendliche wurde von einem Polizisten erschossen. Das Gericht hielt es jedoch für angemessen, den Polizeibeamten freizusprechen, weshalb nun Lakeith dran glauben muss.
Der 18-Jährige wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, die sich über fast ein gesamtes Menschenleben erstreckt. Schuld daran hat ein Komplizenhaftungsgesetz.
Deshalb soll der dunkelhäutige Kriminelle nun 65 Jahre für einen Einbruch büßen. Da nur durch die Diebstahlserie überhaupt erst die Schüsse fielen, wird dem jungen Mann verrückterweise auch ein Mord-Verbrechen angelastet.
Aus 30 Jahren Haft für Mord, zweimal zehn Jahren für Diebstähle und 15 Jahren für Einbruch setzt sich diese unglaublich lange Haftstrafe zusammen.
Der Vater des Opfers macht die Unsinnigkeit dieses Strafmaßes deutlich. "Ich ging dorthin, um ihm (dem Verurteilten) und seiner Familie Unterstützung zu zeigen. Was die Offiziere getan haben, es war völlig falsch. Ich denke nicht, dass er diese Strafe verdient. Nein. Überhaupt nicht", sagte der beim Prozess Anwesende.
Fotos: Twitter Screenshot