Halbe Herde tot: Traurige Gewissheit nach Schafabtrieb aus den Bergen

Mittenwald - Trauer beim Schafabtrieb in Mittenwald: Nur gut die Hälfte der Herde haben die Mittenwalder Schafhalter am Wochenende vom Berg geholt.

Hirten bringen die Schafe zurück ins Tal. (Archivbild)
Hirten bringen die Schafe zurück ins Tal. (Archivbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Knapp 200 der 450 Tiere waren bei einem Hangrutsch Anfang Juli am Predigtstuhl umgekommen. Das sonst übliche Fest zum Almabtrieb sei deshalb ausgefallen, sagte der Vorsitzende der Weidegenossenschaft Mittenwald, Peter Reindl, am Montag.

An die 40 Schafhalter hatten die Tiere am Samstag in den Karen des Karwendelgebirges zusammengetrieben und ins Tal gebracht.

Erst damit wurde klar, wer genau welche Tiere verloren hat. Die Schafhalter, meist Nebenerwerbslandwirte, leisten mit ihren Schafen einen großen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft. Ohne sie wäre die Pflege der Buckelwiesen nicht möglich.

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Es sei ein ungewöhnliches Unglück gewesen (TAG24 berichtete) - die Bergschafe seien zwar keine Gämsen, aber extrem gewandt am Berg, sagte Reindl. "Es sind ja Bergschafe."

Als Ursache vermuteten die Schafhalter im Sommer den extrem trockenen Untergrund. Vermutlich hatten die Tiere, die auf etwa 1500 Meter Höhe allein unterwegs waren, in dem Steilhang mit ihren Hufen die trockene Grasnabe ins Rutschen gebracht. Die Tiere rutschten etwa 80 bis 100 Höhenmeter ab.

Grundsätzlich vermeidbar sei so ein Unglück nicht, sagte Reindl. Im nächsten Mai kommen die Tiere wieder auf die Weide. "Es geht ganz normal weiter", sagte Reindl.

Im Herbst kämen Lämmer auf die Welt - und trügen dazu bei, dass die Herde wieder ihre ursprüngliche Größe bekomme.

Beim Almabtrieb wurde klar, wie viele Schafe tatsächlich beim Absturz gestorben waren. (Archivbild)
Beim Almabtrieb wurde klar, wie viele Schafe tatsächlich beim Absturz gestorben waren. (Archivbild)  © Angelika Warmuth/dpa

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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