Streit in AfD: Abgeordneter fühlt sich von Markus Plenks Worten beleidigt
München - Nach der Erklärung von Fraktionschef Markus Plenk (50), seinen Posten als Fraktionsvorsitzender abzugeben und in die CSU wechseln zu wollen, fühlt sich der bildungspolitische Sprecher der Fraktion von ihm verunglimpft.

Der Richtungsstreit in der AfD-Fraktion im bayerischen Landtag schwelt somit weiter.
"Dass er gesagt hat, die ganze Fraktion sei rechts, empfinde ich als extrem beleidigend. Diese pauschale Verunglimpfung ist unter der Gürtellinie", sagte Markus Bayerbach (56) gegenüber Die Welt.
Das schwäche das wirtschaftsliberale Lager erheblich, dem er sich zugehörig fühle. "Wir stehen jetzt alle als hart Rechte da."
Der Spiegel, der am Freitag zuerst über Plenks Vorhaben berichtet hatte, zitierte ihn mit den deutlichen Worten: "Ich habe es satt, die bürgerliche Fassade einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei zu sein."
Weiter sagte Plenk dem Bericht zufolge, er habe das Gefühl, "sich mitschuldig zu machen" an der von Teilen der AfD betriebenen Spaltung der Gesellschaft und der "Zersetzung der Demokratie".
Wechsel zur CSU? Kein Kommentar seitens der AfD
Plenks Ankündigung, in die CSU wechseln zu wollen, wollte die Partei nicht kommentieren.
Er hatte die AfD-Fraktion seit Herbst zusammen mit der Co-Vorsitzenden Katrin Ebner-Steiner (40) geführt. Im Gegensatz zu Ebner-Steiner, die dem rechtsnationalen "Flügel" zugerechnet wird, gilt Plenk als eher gemäßigt.

Titelfoto: DPA (Bildmontage)