Schutz vor Wölfen in Bayern: "Aktionsplan" in der Kritik
München - Der "Aktionsplan Wolf" der Staatsregierung reicht nach Ansicht des Alpenwirtschaftlichen Vereins nicht zum Schutz der Weidetiere in Bayern aus.

Es fehle eine echte Bestandsregulierung und ein Gebietsschutz, sagte Geschäftsführer Michael Honisch am Mittwoch bei einer Anhörung im Agrarausschuss des Landtags in der bayerischen Landeshauptstadt München.
Zudem kritisierte er die zu langen Entscheidungswege, die im Bedarfsfall eine schnelle Entnahme von Wölfen behinderten. Eine Änderung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie sei notwendig.
Auch Vertreter der Schafhaltung und des Fleischrinderverbandes sagten, dass der Aktionsplan nicht praxistauglich sei.
Einzäunungen seien im Gebirge den Tierhaltern nicht zumutbar, betonte Franz Hage, 1. Vorsitzender des Alpwirtschaftlichen Vereins. Hinzu käme, dass die Zäune bei einem Winter mit so viel Schnee wie in diesem Jahr keinen Bestand hätten.
Daher müsse das gesamte Berggebiet als nicht schützbar eingeteilt werden, damit Wölfe leichter entnommen werden könnten.
Wölfe dürfen im Notfall auch geschossen werden
Effektive Schutzzäune müssten Honisch zufolge mindestens drei Meter hoch und auch gegen Untergraben geschützt sein, dies sei in der Praxis nicht realistisch möglich.
Der bayerische "Wolf-Aktionsplan" sieht vor, dass verhaltensauffällige Wölfe auch abgeschossen werden dürfen - als letztes Mittel. Zunächst muss allerdings entsprechend geprüft werden, ob Zäune oder Schutzhunde Wirkung zeigen.

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