
Neuer Rekord! Beteiligung an Volksbegehren sprengt alle Erwartungen
Volksbegehren zum Schutz der Artenvielfalt: 18,4 Prozent aller Wahlberechtigten in Bayern haben sich beteiligt
München - Es war das Thema der letzten Wochen: Am Volksbegehren zum Schutz der Artenvielfalt haben sich nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis 18,4 Prozent aller Wahlberechtigten in Bayern beteiligt. Es ist ein neuer Rekord.

Nach den Zahlen, die der Landeswahlleiter am Donnerstag im Internet veröffentlichte, wurde nicht nur die entscheidende Zehn-Prozent-Hürde sehr deutlich übersprungen.
Es wurde sogar die höchste Beteiligung an einem Volksbegehren in der bayerischen Geschichte registriert. Damit ist der Weg für einen entsprechenden Volksentscheid frei.
Für einen Erfolg der Initiative, die unter dem Motto "Rettet die Bienen" lief, waren die Unterschriften von mehr als zehn Prozent aller Wahlberechtigten nötig, also knapp eine Million. Diese Hürde war laut den Initiatoren bereits lange übersprungen worden.
Das Volksbegehren hat nun einen Jahrzehnte alten Rekord eingestellt. Die bislang höchste Beteiligung an einem Volksbegehren war 1967 verzeichnet worden: 17,2 Prozent bei einem Schul-Thema.
Das Volksbegehren zielt auf Änderungen im bayerischen Naturschutzgesetz. Biotope sollen besser vernetzt, Uferrandstreifen stärker geschützt und der ökologische Anbau gezielt ausgebaut werden. Kritiker wie der Bauernverband warnen aber beispielsweise vor den geforderten höheren Mindestflächen für den ökologischen Anbau.
Markus Söder unter Zugzwang
Ministerpräsident Markus Söder (52, CSU), der wegen des großen Erfolgs des Volksbegehres unter Zugzwang ist, will nun bei einem Treffen Kompromissmöglichkeiten ausloten. Das erste soll bereits am Mittwoch (20. Februar) stattfinden.
Söders Ziel ist es, möglichst einen alternativen Gesetzentwurf vorzulegen, mit dem am Ende alle leben können. Ob das gelingt, ist aber völlig offen.

Fotos: DPA