
Mutmaßliches "Horror-Haus"-Opfer darf nicht aussagen

Höxter - Zahlreiche gequälte und misshandelte Opfer und zwei tote Frauen werden dem Horror-Pärchen Wilfried und Angelika W. zur Last gelegt. Doch immer wieder tauchen neue Gerüchte um weitere Opfer auf.
Die 56-jährige Martina F. soll laut Medienberichteten im September letzten Jahres gegenüber der Polizei ausgesagt haben, dass sie Ende 2011 in dem "Horror-Haus" eingesperrt und von Wilfried zum Sex gezwungen worden sei.
Fünf Tage lang war sie laut ihrer Angaben vor Ort und wurde grausam behandelt.
Eine Ermittlungskommission überprüfte die Aussagen der Frau und stellte fest, dass sie ohne Bedeutung sind. Daher wurde kein Ermittlungsverfahren eingeleitet, so Detlev Binder, Strafverteidiger von Wilfried W. gegenüber der Neuen Westfälischen.
Binder erklärte weiter, dass die Frau sich im Drogenmilieu umhertreibe und daher unglaubwürdig sei.
Nach den Taten von Bosseborn hatten sich immer wieder Trittbrettfahrer gemeldet, die behaupteten, auf dem Gehöft gequält worden zu sein. Diese entpuppten sich stets nur als Wichtigtuer.
Daher sind im Endeffekt zwei misshandelte Opfer als Nebenkläger zugelassen. Zum einen Christel P. aus der Nähe von Berlin und Kati C. aus Cuxhaven. Beide sollen in den nächsten Wochen zu den Folterungen Stellung beziehen und aussagen.
Erst am vergangen Dienstag sprach Wilfried W. zum ersten Mal vor dem Paderborner Landgericht (TAG24 berichtete). Er behauptete, dass er nicht der Initiator der Misshandlungen gewesen sei, sondern Angelika die treibende Kraft war.
Fotos: DPA