
Naturschützer fordern Baustopp am Bayerischen Bahnhof

Leipzig - 3000 Wohnungen sollen auf der Brachfläche hinter dem Bayerischen Bahnhof entstehen.
Der Wohnraum wird dringend benötigt, die Stadt wächst rapide. Die Lage ist heiß begehrt: Rund 500 Millionen Euro sollen in das Projekt fließen (TAG24 berichtete).
Doch Naturschützer kreiden die Bauarbeiten rund um das Areal an. Wie BUND und NABU berichten, wurden auf den Grünflächen im östlichen Zentrum nämlich die unter Artenschutz stehenden Tierarten Zauneidechse, Ödlandschrecke und Wechselkröte gefunden.
Obwohl dies der Stadt gemeldet wurde, begannen im Februar die ersten Bagger- und Baumfällarbeiten. Dazu Stellung genommen hat das Rathaus bislang nicht.
"Bis heute hat die Stadt noch nicht einmal die einfachsten Schutzmaßnahmen veranlasst. Es wurden zum Beispiel keine Zäune zum Schutz der seltenen Zauneidechse aufgestellt. Aufgrund fehlender Rückmeldungen seitens der Stadt müssen wir zudem davon ausgehen, dass kein Baustopp veranlasst wurde. Dies kann zum Tod weiterer Tiere führen", so Martin Hilbrecht, Vorsitzender des BUND Leipzig.
Die geschützten Tierarten hätten vor Beginn der Bauarbeiten umgesiedelt werden müssen. Zumindest ein Schutzbereich hätte eingerichtet werden müssen.
Da keine dieser Maßnahmen ergriffen wurden, fordern die Umweltverbände nun einen sofortigen Baustopp auf dem Grundstück.
Fotos: Ralf Seegers