Nazi-Vorfälle bei Roter-Stern-Leipzig-Partie: Hooligans mischten mit

Leipzig/Schildau - Beängstigende Zahlen von den Nazi-Randalen beim Auswärtsspiel von Roter Stern Leipzig (RSL) in Schildau: Die Polizei hat 65 vermeintliche Anhänger der Heimmannschaft als gewaltbereit- oder gewaltsuchend eingestuft.
Die Polizei vor Ort stufte 60 "Fans" des TSV 1862 Schildau als gewaltbereit, also Kategorie B, und fünf Fans als gewaltsuchend, Kategorie C, ein.
Das geht aus einer Antwort des sächsischen Innenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Landtagsabgeordneten Juliane Nagel (39, Linke) hervor.
Die Beamten vor Ort gingen damals also davon aus, dass sich mindestens fünf waschechte Hooligans unter den Schildauer Anhängern befanden. Zu deren politischer Gesinnung konnte das Innenministerium keine Angaben machen.
Die Landesklasse-Partie zwischen dem TSV Schildau und Roter Stern Leipzig war Mitte Oktober im Chaos versunken.
Mehrere Vermummte stürmten nach Abpfiff das Spielfeld, versuchten zu den Spielern und Fans von Roter Stern zu gelangen. Wenig später wurden RSL-Fans mit Steinen und Flaschen beworfen und drei Leipziger Autos beschädigt (TAG24 berichtete).
Die Polizei schrieb an dem Tag insgesamt zehn Anzeigen gegen die Randalierer, darunter vier wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Sachbeschädigung und drei wegen Volksverhetzung. Insgesamt sicherten 89 Polizeibeamte die Landesklasse-Partie ab.
Die Behörden waren davon ausgegangen, dass es in Schildau nicht friedlich bleiben würde. "Gegenseitige verbale Provokationen und körperliche Auseinandersetzungen waren nicht auzuschließen", heißt es.
Fotos: Roter Stern Leipzig (Screenshot/Facebook)