Neues Modellprojekt: Wird Chemnitz damit endlich Fahrrad-Stadt?
Chemnitz - Gibt es für Chemnitzer Fahrradfahrer bald ein Happy End? Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat ein Modellprojekt für Radwege in der Schublade.

Unterstützung gibt es dafür von der CDU/FDP-Fraktion. Die will das BUND-Projekt mit dem von der Stadt erstellten Radverkehrskonzept verknüpfen.
Chemnitz und Radverkehr - das passte bislang nie wirklich zusammen. Nur 4 Prozent (Stand: 2013) aller Verkehrsteilnehmer fallen auf motorlose Zweiräder. Grund: Radfahrer leben bei uns gefährlich, weil das Wegenetz schlecht ausgebaut ist.
Reiner Amme (52), Sprecher für Stadtentwicklung vom BUND, tüftelt seit Jahren an einem Modellprojekt und sieht viel Potenzial: "Ein Platzproblem gibt es nicht. Es gibt unzählige Möglichkeiten, mit einfachen Mitteln durchgängige Trassen zu schaffen. Bunte Streifen an Hauptverkehrsstraßen sind keine Lösung."

In seinem Konzept bezieht er vor allem Täler, alte Bahnstrecken, Mittelinseln und ungenutzte Nebenstrecken mit ein. Kaum ein Radler mag permanente Anstiege. Deshalb müssten Radschnellwege entlang der Höhenlinie verlaufen.
Und weiter: "Mit wenig Aufwand können bestehende Trassen ganz einfach verlängert werden." Die drei bis 30 Kilometer langen Modell-Trassen führen bis ins Umland.
CDU-Stadtrat Falk Ulbrich (51) sieht klare Vorteile im Modellprojekt. Er kennt die Schwächen des Chemnitzer Radnetzes: "Die Stadt will mit wenig Geld viel erreichen. Doch vieles ist Klein-Klein. Gerade Senioren und Familien wollen sichere, breite Radwege, ohne ständig absteigen zu müssen."
Die Fraktion CDU/FDP plant deswegen, das BUND-Konzept ins städtische mit einzubeziehen. Ein Beschlussantrag soll dem Stadtrat im April vorliegen.


