Nach Affen-Pulli neuer Shitstorm gegen H&M
Das schwedische Textilunternehmen H&M steht schon wieder in der Kritik - diesmal wegen Revok
New York (USA) - Die preiswerte Modekette H&M dreht in New York ein Werbevideo vor einem Graffiti von Revok. Das aber stammt vom Street-Art-Künstler Jason Williams, dem das gar nicht gefällt.

Nach dem Affen-Pullover-Skandal droht der schwedischen Modekette H&M neues Ungemach.
Der Grund: H&M drehte in New York ein Werbevideo vor einer Graffiti-Wand. So weit, so gut. Allerdings stammt dieses Graffito vom Street-Art-Künstler Jason Williams (Revok). Der ist sauer, weil H&M ihn nicht gefragt hat.
Revok hat dem Unternehmen H&M nun eine Unterlassungserklärung geschickt. Die kommerzielle Nutzung schade schließlich "seinem Ruf und seiner Kunst", wie er empfindet.
Auf diese Unterlassungserklärung hat H&M jedoch nicht reagiert und diese nicht unterschrieben.
Stattdessen wurde vonseiten der Modekette ebenfalls ein Anwalt beauftragt mit der Klage, die das Graffito von Revok als "Produkt kriminellen Verhaltens" bezeichnet. Und somit sei es illegal.
Daher könne der Künstler Revok keine keine Copyright-Ansprüche anmelden.
H&M löst erneut Shitstorm aus

Bis vor ein paar Tagen sah es so aus, als würden sich Revok und H&M vor Gericht treffen, schreibt deutschlandfunk-nova. Aber seit dem Shitstorm für H&M sieht es anders aus.
Gegner haben erneut Schaufenster von H&M beschmiert. Der Hashtag #fuckhm ist bei Instagram momentan häufig genutzt... Nun hat H&M eingelenkt und erklärt, "dass sie mit dem Künstler im Gespräch sind und ihre Klage haben fallen lassen".
Street Art in der Werbung ist seit Jahren beliebt. Werke von Banksy sind schon mal für eine Werbekampagne mit Schuhen ausgestattet worden und dazu gab es Videos im Netz.
"Der aktuelle Fall mit H&M und Revok könnte Unternehmen für die Zukunft sensibilisieren - denn vom erhofften coolen Image ist für H&M gerade nicht mehr viel übrig", heißt es bei dlfnova.
H&M hatte nach der vergangenen Affen-Pullover-Kontroverse viel tun müssen, um das Image der Firma wieder aufzumöbeln.
Selbst der kanadische R&B-Musiker The Weeknd (27, "Starboy") hatte die Zusammenarbeit mit der Modekette H&M wegen des umstrittenen Werbefotos beendet. "Ich war diesen Morgen geschockt und beschämt von diesem Foto. Ich bin zutiefst beleidigt und werde nicht mehr mit H&M zusammenarbeiten", schrieb der Sänger mit äthiopischen Wurzeln auf Twitter.
Im südafrikanischen Johannesburg gab es im Januar Proteste in verschiedenen Einkaufszentren. Auch an der Börse machte sich der Rassismus-Skandal für H&M bemerkbar.
Fotos: Screenshot/twitter/HM, Screenshot/Instagram