Mini-Job mit Mega-Verantwortung: Fichtelberg-Warte sucht Wetterfrosch
Oberwiesenthal - Es wäre ein Kuriosum, wenn es nicht so traurig wäre. Aufmerksamen Fichtelberg-Besuchern dürfte in den vergangenen Tagen ein Aushang an der Wetterwarte aufgefallen sein: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sucht auf Mini-Job-Basis einen Betreuer für das Messfeld der Wetterstation, der Reinigungsarbeiten an den Messgeräten und im Messfeld selbst vornimmt, der nach dem Rechten schaut und auch mal den Rasen mäht. Erst Ende vergangenen Jahres wurde die Wetterstation auf dem Fichtelberg dichtgemacht, alles sollte ab 2019 automatisiert laufen.

"So ganz ohne Personal scheint es also doch nicht zu gehen", resümiert Ulrike Kahl (59) von den erzgebirgischen Grünen.
"Allerdings ist stark zu bezweifeln, dass ein einmaliges ,Nach-dem-Rechten-Schauen' pro Woche ausreichen wird, wenn auf dem Berg Winter ist. Da mussten bestimmte Gerätschaften bisher oft stündlich gereinigt werden, wie die Erfahrung in der Vergangenheit lehrte."
Statt mit gut ausgebildeten Wetterbeobachtern zu agieren, die permanent die Gerätschaften überwachen und zusätzlich noch händische Messungen vornehmen, setze der DWD auf eine Billig-Lösung, die den enormen Herausforderungen in dieser Höhenlage und den geforderten Qualitätsansprüchen in keinster Weise gerecht werden kann, beklagen die Grünen.

Titelfoto: Uwe Meinhold