So knapp entgingen wir einem rechten Anschlag

Von Eric Hofmann
Leipzig - Haben die Ermittler ein Blutbad verhindert? Am Mittwoch sprengte das Bundeskriminalamt die Nazibande „Oldschool Society“ (OSS), nahm das Führungsquartett fest. Offenbar genau zum richtigen Zeitpunkt, denn die Zelle plante am Wochenende Bombenbau und die Fahrt zu einer linken Demonstration.
„Cobra“ aus Italien und „Viper“ aus Polen - diese Böller sind für ihre Sprengkraft in Deutschland berüchtigt. Doch was die Nazi-Gruppe OSS mit den entdeckten drei Kisten Pyrotechnik plante, war perfider: Nach „Spiegel“-Informationen schnitten Ermittler Gespräche mit, wonach die Böller mit Nägeln zu tödlichen Sprengsätzen umgebaut werden sollten.
Am Freitag wollte sich die Gruppe wieder in Borna treffen. Die Rede war von „paar Aktionen“ und es sollte „schwarze neutrale“ Kleidung mitgebracht werden.
Alarmierend genug, dass die Spezialtruppe GSG 9 zuschlug und OSS-Boss Andreas H. (56), Vize-Chef Markus W. (39), seine Freundin Denise-Vanessa G. (22) und Pressesprecher Olaf O. (47) festnahm. Doch wo sollte der Anschlag stattfinden?
Nach MOPO-Informationen hatte die Gruppe für gestern eine Fahrt nach Bitterfeld geplant. Dort fand eine Antifa-Demonstration statt gegen die die rechte Szene unter maßgeblicher Beteiligung der Hallenser Hooligan-Truppe „Brigade Halle/Saale“ (BHS) mobilisierte.
Die BHS war es auch, die noch am Tag der Razzien auf ihrer Facebook-Seite drohte: „Wir grüßen hier unsere Kameraden von (OSS) bleibt Standhaft. Von uns gibt es zu-viele sie können nicht überall sein. 9xx [Rechtschreibung im Original].“
Foto/Screenshot: Facebook