
Sensationsobjekt? Bombe kommt ins Museum
Paderborn: Bürgermeister sieht entschärfte Bombe als "wichtiges Dokument der Stadtgeschichte"
Paderborn - Diese Bombe hielt zahlreiche Menschen auch über Paderborns Grenzen hinaus in Atem! Kurz vor Ostern wurde der 1,8 Tonnen schwere Koloss bei Arbeiten in dem Vorgarten eines Paares gefunden (TAG24 berichtete).

Schnell war klar: Es ist eine der größten in Paderborn je gefundenen Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg! Etwas mehr als eine Woche nach dem Fund wurde das Gebiet um die Bombe in einem Umkreis von 1,5 Kilometern evakuiert. 26.000 Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen.
Nach einigen Stunden kam dann die erlösende Nachricht: Die Bombe wurde erfolgreich entschärft (TAG24 berichtete). Demnächst wird sie zum Ausstellungsstück im neuen Stadtmuseum Am Abdinghof, wie die Stadt Paderborn am Freitag mitteilte.
"Es soll eine Mahnung für den Frieden und gleichzeitig eine Erinnerung an die große Gemeinschaftsaktion der Menschen in unserer Stadt im Rahmen der Entschärfung sein", sagt Paderborns Bürgermeister Michael Dreier.
Er hatte unmittelbar nach der Entschärfung noch vor Ort gegenüber der zuständigen Bezirksregierung Arnsberg den Wunsch nach einer Ausstellung der Bombe geäußert. In dieser Woche bekam er die verbindliche Zusage des Innenministeriums.

"Die gefundene Bombe ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiges Dokument der Stadtgeschichte", betont der Bürgermeister. "Es geht der Stadt keinesfalls darum, das Bombengehäuse als Sensationsobjekt darzustellen, sondern an dem Exponat verschiedene Stationen Paderborner Geschichte ablesbar werden zu lassen."
Es ist dokumentiert, dass die Innenstadt während des Krieges so gut wie komplett zerstört wurde. Die Sonderausstellung "Briten in Westfalen", die vor wenigen Wochen zu Ende gegangen ist, zeigte die Beziehungen zu den Briten vom Kriegsgegner hin zu europäischen Freunden.
"An der nunmehr erfolgreich entschärften Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist diese Entwicklung in den deutsch-britischen Beziehungen hervorragend ablesbar", sagt Dreier.
Fotos: Stadt Paderborn