Bachmann lädt Tillich zu Pegida ein

Dresden - Erneut sind am Montagabend in Dresden Tausende mit dem fremdenfeindlichen PEGIDA-Bündnis auf die Straße gegangen. Nach Schätzungen der Studentengruppe "Durchgezählt" folgten bis zu 8000 Menschen dem Aufruf.
Bei einer Auftaktkundgebung auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche wurden Flüchtlinge generell als nicht integrierbar und untauglich für den deutschen Arbeitsmarkt diffamiert. PEGIDA-Chef Lutz Bachmann (42) beschimpfte Bundesjustizminister Heiko Mass (49, SPD), er sei der schlimmste geistige Brandstifter "seit Goebbels und Karl-Eduard von Schnitzler".
Lutz Bachmann lud in seiner Rede den Schauspieler Uwe Steimle (52) ein, auf einer der kommenden PEGIDA-Versammlungen eine Rede zu halten. Auch Ministerpräsident Stanislaw Tillich (56, CDU) wurde eingeladen, sich auf der PEGIDA-Bühne den Fragen zu stellen, welche die Spaziergänger an ihn und seine Asylpolitik haben.
Zeitgleich demonstrierten mehrere Hundert Menschen auf dem nahe gelegenen Postplatz gegen Hass und Hetze und für Weltoffenheit. Aufgerufen hatte die Gruppe "Gepida" - "Genervte Einwohner protestieren gegen Intoleranz Dresdner Außenseiter". Die Polizei war mit etwa 400 Beamten im Einsatz und hielt die Lager auf Distanz.
In Leipzig ging der PEGIDA-Ableger LEGIDA auf die Straße. Hier schätzte "Durchgezählt" die Zahl der Teilnehmer auf bis zu 800; an Gegenprotesten beteiligten sich demnach bis zu 600 Menschen. Größere Zwischenfälle wurden weder in Dresden noch in Leipzig bekannt.



Fotos: Hermann Tydecks, Stefan Ulmen, Eric Hofmann, dpa