Bald sind Plastiktrinkhalme Geschichte, doch wie hygienisch sind die Alternativen?
Stuttgart - Die EU hat vor kurzem das Verbot vieler Wegwerfprodukte aus Plastik auf den Weg gebracht (TAG24 berichtete). Um Plastik in Zukunft zu vermeiden, setzen Verbraucher zunehmend auf Trinkhalme etwa aus Bambus, Metall oder Glas. Aber wie hygienisch sind diese Alternativen?

"Trinkhalme werden häufig für zucker- oder andere nährstoffhaltige Getränke verwendet, die eine ideale Grundlage für das Wachstum von Bakterien bieten", sagte eine Sprecherin des baden-württembergischen Verbraucherschutzministeriums in Stuttgart.
Bei der Verwendung kämen sie zudem mit Bakterien der Mundhöhle in Kontakt. Das Halminnere sei aber für die Reinigung nur schwer zugänglich und je nach Material von außen nicht sichtbar.
"Mutmaßlich dürfte eine Reinigung in der Spülmaschine ohne spezielle Reinigungsdüsen schwierig werden", hieß es vom Ministerium.
Viele Anbieter verkauften die Mehrweghalme daher direkt mit speziellen Reinigungsmöglichkeiten, zum Beispiel kleinen Bürsten. Bisher seien die Mehrweghalme vom zuständigen Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart weder auf ihre chemische Unbedenklichkeit noch auf ihre mikrobiologische Beschaffenheit untersucht worden, sagte die Sprecherin.
"Wir werden dieses Thema aber nun in den Fokus nehmen, da wir mit einem vermehrten Einsatz der benannten Mehrwegtrinkhalme rechnen." Bislang hätten Mehrwegstrohhalme eher ein Nischendasein geführt. "Aus praktischen Gründen waren bisher fast ausschließlich Einweghalme im Handel", sagte die Sprecherin.
Ab 2021 sollen aber nach dem EU-Beschluss die Plastikprodukte vom europäischen Markt verschwinden, für die es bereits Alternativen gibt. Dies ist bei Einweghalmen der Fall.

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