Wohin mit Sachsens brisanten Stasi-Akten?
Plauen/Chemnitz - Streit um Sachsens Stasi-Akten. Während der Freistaat Sachsen und der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn (65), die Akten in Leipzig zentral lagern wollen, sind Grüne und der sächsische Landesbeauftragte Lutz Rathenow (66) für den Standort Chemnitz. Doch auch Plauen fordert Akten.

Derzeit liegen die Akten noch verteilt in Chemnitz, Leipzig und Dresden. Das soll sich ändern. Roland Jahn möchte die brisanten Papiere künftig in der Ex-Stasi-Zentrale am Leipziger Matthäikirchhof unterbringen, weil Leipzig als Symbol für die friedliche Revolution '89 stehe.
Dagegen legt Plauens Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer (59, FDP) sein Veto ein: "In unserer Stadt gab es die erste Großdemo, bei der die Staatsmacht zurückwich. Ich bin aus praktischen Gründen für den zentralen Standort Chemnitz - aber mit Plauener Außenstelle."
Plauen hätte für die Stasi-Akten einen guten Ort zu bieten: das frühere Brandschutzamt am Oberen Graben.
Ralf Oberdorfer: "Dort steht noch der Wasserwerfer, der am 7. Oktober gegen die Demonstranten eingesetzt wurde. Ich werde Roland Jahn schreiben, für eine Akten-Außenstelle Plauen werben."



Titelfoto: Holm Helis