Nach brutaler Nazi-Attacke am Bahnhof: So geht es dem Opfer

Jocketa/Pöhl - Nach einem gewaltsamen Übergriff auf einen jungen Afghanen im Vogtland soll der 15-Jährige am Montagvormittag im Krankenhaus von der Polizei als Zeuge vernommen werden.
Anschließend könne der Jugendliche nach aktuellen Stand voraussichtlich aus dem Krankenhaus entlassen werden, teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Montagmorgen mit.
Wie schwer die Verletzungen des 15-Jährigen sind, konnte die Polizei nicht sagen.
Der Jugendliche war am Samstagabend von einem 31 Jahre alten Deutschen zusammengeschlagen worden. Gegen den Angreifer wird wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Die Ermittler stufen die Tat als fremdenfeindlichen Angriff ein. Nach Angaben der Polizei befindet sich der Verdächtige derzeit auf freiem Fuß. Bei ihm wurden 1,9 Promille Alkohol gemessen.
Der 31-Jährige soll den jungen Afghanen und zwei syrische Begleiter zunächst in einem Zug beleidigt und dabei den Hitlergruß gezeigt haben. Laut Zeugenangaben habe er noch im Zug dem 15-Jährigen einen Fausthieb zugefügt. Als dieser mit seinen Begleitern am Haltepunkt Jocketa in der Nähe von Plauen ausstieg, folgte ihnen der 31-Jährige und prügelte weiter auf den Afghanen ein.
Nachdem dieser gestürzt war, soll der Täter den Kopf des Jugendlichen mehrfach auf den Boden gestoßen haben. Der 15-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.
Titelfoto: DPA