Nackter Wahnsinn: Verkehrsstau am FKK-Strand
Pöhl - Hätten Sie‘s gewusst? An der Talsperre Pöhl liegt der größte FKK-Binnenstrand von Deutschland! Der soll jetzt aufgepeppt werden. Doch das könnte an der klammen Gemeinde scheitern.
"Wir zählen jährlich bis zu 60.000 FKK-Tagesgäste und 600 Wohnmobilisten", sagt Mariechen Bang (64), Geschäftsführerin des Zweckverbandes Talsperre Pöhl. Noch müssen die Nacktbadefreunde selber ihre Sonnenschirme zum 2,5 km langen Strand mitbringen. Doch das soll sich ändern. Bang plant einen Sonnenschirm- und Liegestuhlverleih, Wasser- und Stromanschlüsse sowie Sanitäranlagen und eine Entsorgungsstation für die Chemo-Klos der Camper.
Das Problem: Man kommt nur schwer über die 1 400 Meter lange holperige und löcherige Zufahrtsstraße von Helmsgrün an die Landzunge der FKK-Bader. Bang: "Die Sanierung der Straße würde 2,8 Millionen Euro kosten. Doch diese Summe kann ein Zweckverband nicht schultern."
Das Geld müsse von der zuständigen Gemeinde Pöhl kommen.
Die will beim Aufhübschen des FKK-Gebietes zwar nicht im Wege stehen, hat aber Bedenken. "Schon einmal kamen Rettungskräfte nicht an den Strand. Erst über den Wasserweg konnte Hilfe geleistet werden", gibt Pöhls Bürgermeisterin Daniela Hommel-Kreißl (FDP) zu bedenken. "Da die Gemeinde Pöhl für Ordnung und Sicherheit zu sorgen hat, kann sie die nicht ausreichend abgewogene Entscheidung zum Ausbau der Infrastruktur nicht mittragen."
Für Hommel-Kreißl steht fest: "Ein Ausbau der Straße auf eine Breite, die Begegnungsverkehr zulässt, ist nicht möglich."
Bang findet das schade. "Dabei würde der Freistaat das Projekt fördern. Trotzdem signalisierte die Gemeinde Pöhl, dass vor 2020 keine Gelder in Aussicht stehen." Jetzt soll der Zweckverband bis Jahresende ein Konzept erarbeiten, das einen Ausbau des FKK-Strandes trotzdem ermöglicht.