Wegen Lehrermangel in NRW: Schulministerin Feller plant wichtige Maßnahmen

Düsseldorf - Die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (56, CDU) will ihr angekündigtes Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Lehrermangels zügig umsetzen.

Dorothee Feller ist seit 29. Juni 2022 im Amt der NRW-Schulministerin.
Dorothee Feller ist seit 29. Juni 2022 im Amt der NRW-Schulministerin.  © Federico Gambarini/dpa

Derzeit sei das Ministerium bereits dabei, rechtliche Verordnungen anzupassen und Anweisungen für die Bezirksregierungen zu erarbeiten, sagte Feller am Mittwoch im WDR-5-"Morgenecho". Im Frühjahr solle alles soweit fertig sein.

So müssten zum Beispiel Prüfungsordnungen angepasst werden, damit Seiteneinsteiger wie etwa Gymnasiallehrer an Grundschulen beschäftigt werden können.

Für die geplante Einstellung von Alltagshelfern bräuchten die Bezirksregierungen genaue Vorgaben. Sogenannte Alltagshelfer sollen nach den Worten von Feller etwa Kinder zur Toilette begleiten oder ihnen beim Jacke anziehen oder Ranzen ausräumen helfen. Für bereits tätige Seiteneinsteiger werde das Ministerium Coachings entwickeln.

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Feller bekräftigte, dass der Lehrermangel nicht durch Mehrarbeit aufgefangen werden solle.

Förderung bleibt bei Tausenden offenen Stellen auf der Strecke

Unter ihrer Leitung soll sich die dramatische Situation an zahlreichen Schulen in NRW deutlich verbessern.
Unter ihrer Leitung soll sich die dramatische Situation an zahlreichen Schulen in NRW deutlich verbessern.  © Roberto Pfeil/dpa

An den Schulen in NRW sind nach früheren Angaben des Ministeriums rund 8000 Lehrerstellen nicht besetzt. Um Abhilfe zu schaffen, hatte Feller im Dezember ein Maßnahmenpaket dazu vorgestellt.

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten Deutschen Schulbarometer im Auftrag der Robert-Bosch-Stiftung ist der Lehrermangel derzeit das größte Problem an Deutschlands Schulen. Gut zwei Drittel der bundesweit mehr als 1000 befragten Schulleiter nannten den Personalmangel als größte Herausforderung.

"Wenn Pädagoginnen und Pädagogen in großer Zahl fehlen, können Kinder und Jugendliche nicht ausreichend gefördert werden", sagte Anne Deimel, Co-Vorsitzende des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) NRW.

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Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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