Alle sparen Strom, nur die FDP will Dresden leuchten lassen
Dresden - Um so viel Energie wie möglich einzusparen, heißt es in Deutschlands Innenstädten "Licht aus". Für die Weihnachtsmärkte erlaubt der Bund jedoch Ausnahmen. Der Dresdner FDP ist das jedoch nicht genug. In einem Eilantrag fordert sie nun: "Licht an!"

Mit dem Antrag, über den der Stadtrat wohl im November entscheiden wird, soll OB Dirk Hilbert (50, FDP) aufgefordert werden, die "Licht aus"-Aktion von Gebäuden und Baudenkmälern "von Beginn der Adventszeit (bzw. Start des Striezelmarktes) bis zum Dreikönigstag zu unterbrechen".
Dafür soll er sich auch beim Freistaat Sachsen sowie allen öffentlichen und privaten Trägern einsetzen. Mit den privaten Initiativen, die in der Vergangenheit Straßenzüge und Gebäude mit Lichterketten und ähnlichem dekoriert haben, soll der OB ebenfalls Kontakt aufnehmen. Damit trotz allem der Stromverbrauch nicht ausufert, soll die Beleuchtung auf LED umgestellt werden, wo das bisher noch nicht geschehen ist.
"Die Abschaltung von rein ästhetischer, repräsentativer und dekorativer Beleuchtung ist nicht gut für die Stadt Dresden und erscheint unverhältnismäßig", sagt FDP-Fraktionschef Holger Zastrow (53), der selbst den Augustusmarkt auf der Hauptstraße organisiert.
Für Dresden sei die Weihnachtszeit von herausragender wirtschaftlicher und emotionaler Bedeutung.
Auch andere Städte setzen weiter auf atmosphärisches Licht


"Was für Köln der Karneval und für München das Oktoberfest ist, sind für Dresden der Striezelmarkt und die Weihnachtszeit. Es ist wichtig für die Menschen und von existentieller Bedeutung für die gesamte Tourismus- und Freizeitwirtschaft der Stadt, für den innerstädtischen Einzelhandel, das Gastgewerbe, die Kultureinrichtungen und selbst den öffentlichen Nahverkehr, dass sich Dresden von dieser Seite zeigen kann", argumentiert Zastrow.
Dresden sei damit auch nicht alleine. "Mehrere andere Städte machen es zumindest bei atmosphärischen Lichtelementen in der Winter- und Weihnachtszeit vor und lassen ihre dekorative Beleuchtung an, weil sie längst auf LED-Lampen setzen und ihren Verbrauch damit auf ein Minimum reduziert haben", sagt der FDP-Fraktionschef.
Zastrow fügte hinzu: "Dazu zählen unter anderem Essen, Nürnberg, München, Potsdam, Chemnitz, Jena, Erfurt und Weimar."
Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis (2)