Hohe Energiepreise: Finanzminister Lindner setzt auf verbotene Technologie

Berlin - Bundesfinanzminister Christian Lindner (43, FDP) erwartet dauerhaft hohe Energiepreise.

Christian Lindner (43, FDP) schaltet sich in die Energiepolitik ein.
Christian Lindner (43, FDP) schaltet sich in die Energiepolitik ein.  © Britta Pedersen/dpa

"Es wird ein neues Normal sein. Gas über die Flüssiggasterminals ist schon aus logistischen Gründen teurer als das russische Pipeline-Gas", sagte der FDP-Vorsitzende der Bild am Sonntag. Das Preisniveau bleibt nach seiner Einschätzung höher, "aber ohne ruinöse Spitzen".

Er forderte die Ampel-Regierung auf, das Fracking-Verbot in Deutschland im neuen Jahr aufzuheben, um so heimisches Gas fördern zu können. "Nicht nur die Preise für die Verbraucher lohnen neues Nachdenken, auch die Argumente dagegen sind überholt", sagte Lindner.

"Eine unabhängige Expertenkommission des Bundestages hat 2021 bestätigt, dass die Technologie verantwortbar ist. Das Verbot sollte fallen." Dann könnten private Investoren entscheiden, ob der Abbau wirtschaftlich ist. Gegenüber Gas aus anderen Weltregionen erwartet er Wettbewerbsvorteile.

Lindner bekräftigte die Erwartung der Bundesregierung für leicht rückläufige Inflationsraten. Er sagte: "Für 2023 rechnen wir mit 7 Prozent, aber 2024 und danach sinken die Zahlen laut den Prognosen weiter. Ziel bleibt 2 Prozent. Das muss für Europäische Zentralbank und Bundesregierung höchste Priorität haben, denn dauerhaft hohe Inflation würde unser wirtschaftliches Fundament unterspülen."

Titelfoto: Britta Pedersen/dpa

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