Bringt Sonnenenergie das Stromnetz im Norden in Gefahr?

Quickborn - Energiewende mit Problemen: Der geplante Ausbau des Solarstroms in Schleswig-Holstein könnte nach Ansicht der Schleswig-Holstein Netz AG die Leitungen überlasten.

Die Photovoltaik soll im Norden deutlich ausgebaut werden. (Symbolbild)
Die Photovoltaik soll im Norden deutlich ausgebaut werden. (Symbolbild)  © Marijan Murat/dpa

Bis 2030 könnte sich die Erzeugung von Solarstrom verfünffachen, während sie sich beim Windstrom vielleicht verdoppele, sagte der Aufsichtsratschef des Netzbetreibers, Matthias Boxberger, dem shz-Verlag.

"Zusätzlich zu den angeschlossenen fast 10.000 Megawatt Leistung aus Erneuerbaren gibt es beim Wind Anfragen für 5000 Megawatt, bei Photovoltaik für 15.000", erklärte Boxberger weiter.

Die Landesregierung plane bis 2030 mit 30.000 Megawatt am Netz. Das sei nur möglich, wenn die Anlagen nicht nur gebaut würden, sondern der Strom auch abtransportiert werden könne.

Bund stellt Milliardenhilfen für Kohle-Regionen zur Verfügung, doch die werden kaum genutzt
Energiewende Bund stellt Milliardenhilfen für Kohle-Regionen zur Verfügung, doch die werden kaum genutzt

Boxberger befürchtet, dass sich die Geschichte des nicht einspeisbaren Stroms beim Wind auf dem Solarsektor wiederholen könnte.

Zusätzlich zum Wind setzt Schleswig-Holstein bei der Stromerzeugung zukünftig auch auf die Sonne. (Archivbild)
Zusätzlich zum Wind setzt Schleswig-Holstein bei der Stromerzeugung zukünftig auch auf die Sonne. (Archivbild)  © Marcus Brandt/dpa

Das habe damit zu tun, dass Photovoltaikanlagen in zwei bis drei Jahren gebaut werden könnten, Leitungen zum Stromtransport in dieser Zeit aber nicht machbar seien.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

Mehr zum Thema Energiewende: